21.02.2023

Futtermittelwerke können sich ASC-zertifizieren lassen

Futtermittelhersteller können sich seit dem 14. Januar 2023 nach dem Standard des Aquaculture Stewardship Council (ASC) zertifizieren lassen, teilt die Umweltorganisation mit. ASC-zertifizierte Farmen haben nun insgesamt zwei Jahre lang Zeit, nämlich bis zum 14. Januar 2025, um auf ASC-zertifizierte Futtermittel umzustellen. Mit dem ASC-Futtermittelstandard geht die Nachhaltigkeitsorganisation einen der wichtigsten Einflussfaktoren auf ökologische und soziale Faktoren in der Aquakultur an. Mehr als 70 % der Aquakultur-Produktion sind von Futter abhängig. Bereits im Jahr 2020 lag die weltweite Seafood-Produktion nach Angaben des SOFIA-Berichts der Welternährungsorganisation bei 213 Mio. t. Die Aquakultur lieferte hiervon auf Basis des Produktionsgewichts 58 % und auf Basis Wert sogar 67 %. Während jedoch die marinen Inhaltsstoffe im Fischfutter – Fischmehl und -öl – viel Aufmerksamkeit erfahren, oft negative, werden die Einflüsse terrestrischen, also pflanzlichen Materials, die teils 85 % des Futters selbst bei karnivoren Arten ausmachen, nahezu ignoriert.

Zertifizierte Futtermühlen müssen sowohl die marinen wie auch die landwirtschaftlichen Inhalte aus ökologisch verantwortungsbewusster Quelle beziehen. Eine entscheidende Rolle spielen hierbei der MarinTrust und der Marine Stewardship Council (MSC), die beide Vollmitglieder der ISEAL-Allianz sind, eines Meta-Governance-Systems für Nachhaltigkeitsinitiativen und Akkreditierer aus dem Umweltbereich. Letztendlich soll der Großteil der marinen Futterinhaltsstoffe aus MSC-zertifizierten Fischereien stammen. Alle pflanzlichen Inhalte wie Soja oder Weizen, die einen Anteil von mehr als 1 % am Futter haben, müssen angegeben werden und sollen aus verantwortungsvoller Quelle stammen. Außerdem müssen die Futtermittelhersteller daran arbeiten, dass ihre Lieferketten nicht die Gefahr von Entwaldung oder Landumwandlung beinhalten. Im Rahmen sozialer Verantwortung müssen Beschäftigte fair behandelt und entlohnt werden. Die Rechte indigener Bewohner müssen respektiert werden und es muss sichergestellt sein, dass es keine Kinder- oder Zwangsarbeit gibt. "Wir freuen uns, Futtermittelhersteller, die nach einer ASC-Zertifizierung streben, zu unterstützen – ebenso wie Produzenten, die binnen der kommenden 24 Monate auf ASC-zertifiziertes Futter umstellen wollen", erklärte Michiel Fransen, ASC-Direktor für Standards und Wissenschaft.
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