14.01.2022
Antarktis: "Die größte je entdeckte Fisch-Brutkolonie" - Eisfische
Forscher des Alfred-Wegener-Instituts (AWI) haben auf einer Expeditionsfahrt in der Antarktis in einer Tiefe von rund 500 Metern rund 60 Millionen Eisfisch-Nester entdeckt, schreibt in der Wochenzeitung Die Zeit Dr. Tim Kalvelage, Biochemiker und Ozeanograph. Er hatte das Expeditionsteam um Dr. Autun Purser Anfang 2021 begleitet. Der Tiefseeökologe Purser teilte mit, dass es sich um die größte je entdeckte Fisch-Brutkolonie handele und damit um einen wichtigen Teil eines der letzten "unberührten Ökosysteme der Erde". Die Nester des gut einen halben Meter langen Eisfischs (Neopagetopsis ionah) verteilten sich zum Zeitpunkt der Expedition auf einer Fläche von mindestens 240 Quadratkilometern, was etwa der Größe Maltas entspreche. Zusammen würden die Eisfische rund 60.000 Tonnen wiegen. Die Tiere wachten über mehr als 100 Milliarden Eier, schätzten die Wissenschaftler nach Auswertung mehrerer Tauchfahrten, beschrieben im Fachjournal Current Biology. Aufgrund ihrer enormen Biomasse dürfte die Brutkolonie eine bedeutende Rolle für das Nahrungsnetz und den Kohlenstoffkreislauf in der Region spielen. Eine kommerzielle Fischerei gibt es derzeit im Weddelmeer, wo die Beobachtung gemacht wurde, nicht. Diesen Zustand wolle man bewahren, sagte AWI-Mitarbeiterin Katharina Teschke. Einen ausführlichen und reich bebilderten Artikel des Alfred-Wegener-Instituts finden Sie
hier.
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