12.03.2008
Caviar Creator: Wirtschaftsfahnder intensivieren Ermittlungen
Das Düsseldorfer Anlage- und Fischzuchtunternehmen Caviar Creator (CC) will trotz intensiver Ermittlungen der Staatsanwaltschaft wegen des Verdachts des gewerbsmäßigen Betruges an die Börse Dubai, schreibt die Wirtschaftszeitung Euro am Sonntag. Das Unternehmen, das von Anlegern mit der Aussicht auf eine renditeträchtige Kaviarzucht schätzungsweise 52 Millionen Euro eingesammelt haben soll, hatte in den vergangenen Jahren wiederholt einen Börsengang in Aussicht gestellt, aber nie realisiert. „Widrige Umstände“ hätten die Börsenabsichten in der Vergangenheit massiv behindert.
Die Pläne fielen in eine Zeit, in der Düsseldorfer Wirtschaftsfahnder verstärkt gegen CC-Geschäftsführer Frank Schaefer ermitteln, sagt der Autor Thorsten Schüller. In einem Fragebogen an die Aktionäre schreibt das Polizeipräsidium: „Im Rahmen der Ermittlungen wegen des Verdachts des gewerbsmäßigen Betruges kristallisiert sich heraus, dass die Caviar Creator Gruppe offensichtlich mit unvollständigen und teilweisen Falschinformationen zur angeblichen Investition“ eines mutmaßlichen mexikanischen Großinvestors namens Garci-Crespo an die Öffentlichkeit gegangen ist. Es bestünden „ganz erheblich Zweifel, dass die avisierte Investition im Volumen von 150 Millionen Euro weder in naher noch in weiterer Zukunft tatsächlich realisiert werden kann,“ meint Kriminalhauptkommissar Jürgen Weigelt. Es sei fraglich, ob eine solche Investition überhaupt tatsächlich beabsichtigt war, oder ob diese nicht dem einzigen Zweck einer Täuschungshandlung diente. Oberstaatsanwalt Kurt Flücht bestätigt diese Vermutungen.
Der angebliche Großinvestor sei auf der Hauptversammlung von Caviar Creator vergangenen Oktober in Düsseldorf anwesend gewesen. „Das war der echte Mexikaner, der 150 Millionen Euro investieren will“, bestätigte Firmensprecher Bruno Neurath-Wilson auf Anfrage. Oberstaatsanwalt Flücht hingegen zweifelt, „dass jemand aus dieser reichen mexikanischen Familie der Investor ist“. Die Ermittlungen gegen CC sollen noch in diesem Jahr abgeschlossen werden, sagte er.
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