18.03.2008

Mittelmeer: EU-Aktivitäten zum Schutz des Roten Thuns

Die Europäische Union hat ein umfangreiches Programm zum Schutz des Roten Thunfischs im Mittelmeer aufgelegt. Auslöser sei die gerade im vergangenen Jahr zutage getretene Überfischung durch mehrere EU-Mitgliedsländer. Der am 14. März bekanntgegebene Gemeinsame Einsatzplan (Joint Deployment Plan – JDP) soll die Ziele des auf 15 Jahre angelegten Plans zum Wiederaufbau der Thunfischerei unterstützen, auf den sich die Internationale Kommission zum Schutze des Atlantischen Thuns (ICCAT) 2006 geeinigt hatte.

Der JDP sieht vor, dass die sieben beteiligten EU-Staaten – Zypern, Frankreich, Griechenland, Italien, Malta, Portugal und Spanien – gemeinsam Kontrollen auf See, an Land und in den Mastfarmen vornehmen. Die Kontrollaktivitäten werden von 13 großen Patrouillenschiffen, 36 Küstenwachtbooten sowie 16 Flugzeugen an 160 Patrouillentagen auf See übernommen. In den Häfen sollen 50 Inspektoren insgesamt 25 Kontrollen durchführen.

Die Umweltschutzorganisation World Wildlife Fund (WWF) kritisiert hingegen in einem eigenen Bericht, das zentrale Problem sei eine zu große und dabei noch wachsende EU-Fangflotte. Insbesondere in der Türkei, in Italien, Kroatien und Libyen habe der WWF Überkapazitäten ausgemacht. Alleine die Fangschiffe der EU-Staaten hätten eine Kapazität von 54.783 t – doppelt so viel wie die von der ICCAT festgesetzte Fangquote und mehr als dreieinhalb mal so groß wie jene 15.000 t, die Wissenschaftler als TAC empfohlen hatten, wenn die Bestände nicht zusammenbrechen sollen.
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