31.05.2021
Kleine Wasserkraftwerke schaden mehr als sie nützen
Wasserkraft ist zwar erneuerbar, aber meist nicht umweltfreundlich. Eine Studie unter Leitung des Leibniz-Instituts für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) zeigt am Beispiel Rumäniens, wie der Ausbau der Wasserkraft den Zielen der EU-Umweltpolitik zuwiderläuft. "Das Problem betrifft aber nicht nur Rumänien oder Südosteuropa", betont Martin Pusch, Co-Autor vom IGB. In Rumänien liegen 49 Prozent der Kraftwerke in Flora-Fauna-Habitat-Gebieten oder anderen Schutzgebieten. Die Folge: die untersuchten Wasserkraftwerke beeinträchtigen die Fischpopulationen sowohl flussaufwärts als auch flussabwärts des Staudamms erheblich. Das Forschungsteam verglich die aktuellen Vorkommen von Bachforelle und der in der EU geschützten Groppe an 32 Monitoring-Stellen in Karpatenbächen mit Referenzdaten, die vor dem Kraftwerksbau erhoben wurden. Das Fazit: "62 Prozent der Ober- und Unterläufe der Bäche haben eine oder beide Fischarten im Vergleich zum Referenzzeitraum verloren." Dabei sind die in Rumänien bislang errichteten 545 Wasserkraftwerke vor allem kleine Anlagen mit bis zu 10 MW, die nur 3 Prozent zur Stromerzeugung des Landes beitragen.
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