08.07.2019
Algenteppich von Afrika bis Mexiko
US-Wissenschaftler haben im Atlantik den weltweit größten Algenteppich vermessen, meldet der Focus. Die Algen erstreckten sich im vergangenen Jahr über eine Länge von 8.850 Kilometern auf der Meeresoberfläche und reichten von Westafrika bis zum Golf von Mexiko, wie die Forscher nach Auswertung von Satellitenbildern in der Fachzeitschrift 'Science' berichten. Das Team der University of South Florida führt die Algenplage auf die zunehmende Abholzung des Amazonas-Regenwaldes und den Gebrauch von Düngemitteln zurück. Ungleichmäßig auf offener See verteilt, tragen die Braunalgen gewöhnlich zur Gesundheit des Meeres bei, indem sie Tieren Lebensraum bieten und durch Photosynthese Sauerstoff freisetzen. So lassen sich zum Beispiel oft Fische und Delfine rund um diese schwimmenden Algenmatten beobachten, sagt Universitätsmitarbeiter Mengqui Wang. Bei größerer Anhäufung hingegen gefährden die Algen Meerestiere und Korallen. Werden sie an Strände gespült, zersetzen sie sich und setzen Schwefelwasserstoff mit dem typischen Geruch nach faulen Eiern frei. Wie sich der Algenteppich verhält und welche Folgen er für Ökosysteme und Fischerei hat, müssten weitere Studien erst noch zeigen, sagt Wangs Kollege Chuanmin Hu.
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