Freising: Malachit-Skandal treibt Fischzüchter unschuldig in den Ruin

Der bayerische Fischzüchter Peter Baumgartner (65) kämpft mit dem Ruin, meldet der in München erscheinende Merkur. In dem Prozess gegen den Fischzüchter Bernd Kiffner wegen illegaler Verwendung von Malachitgrün waren der Freisinger Stadtfischer Baumgartner sowie der Fischzuchtbetrieb Nadler bereits im Rahmen der Ermittlungen von dem Vorwurf entlastet worden, ihre Fische mit dem als krebserregend geltenden Mittel behandelt zu haben. Aufgrund belasteter Sedimente sind jedoch allein bei Baumgartner acht Tonnen Bachforellen und 15 Tonnen Regenbogenforellen im Wert von rund 100.000 Euro derzeit unverkäuflich. Für die Setzlingszucht als Besatz für das kommende Jahr erhält der Züchter von seiner Bank angesichts der unsicheren Zukunft kein Darlehen mehr.

Gleichzeitig seien die Auflagen bei der Beprobung der Teiche verschärft worden: ehemals durfte die durchschnittliche Belastung einer Probe von sieben Fischen bis zu zwei Mikrogramm betragen, um die Fische noch verkaufen zu dürfen. Inzwischen, so Baumgartner, blieben die Teiche gesperrt, wenn nur einer der Fische mehr als zwei Mikrogramm Malachitgrün aufweise. Schadensersatz für die Folgen der Gewässerverunreinigung kann der Züchter nicht beantragen. Der Grund: obwohl er bereits am 18. November 2018 Strafanzeige wegen der Verunreinigung gestellt hatte, erstattete das zuständige Wasserwirtschaftsamt seinerseits Strafanzeige erst, nachdem die Staatsanwaltschaft am 6. Mai 2019 Anklage wegen Verstößen gegen das Arzneimittel- und Lebensmittelgesetz erhoben hatte. Eine zweite Anklage zur selben Handlung sei jedoch aufgrund des Verbots der Doppelbestrafung nicht zulässig, zitiert der Merkur den Oberstaatsanwalt Thomas Steinkraus-Koch, Pressesprecher der Staatsanwaltschaft Landshut. Peter Baumgartner muss derweil alle paar Wochen 1.000,- Euro für die Beprobung seiner Fische zahlen.

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