04.07.2013
Fischerei-Konflikt: EU-Sanktionen gegen die Färöer vielleicht schon im Juli
Eventuell noch in diesem Monat wil die Europäische Union Wirtschaftssanktionen gegen die Färöer Inseln verhängen, schreibt Fish Information & Services. Auslöser ist ein Ausstieg der Färöer aus dem multinationalen Fischerei-Management für den nordatlantischen Hering. Einseitig hatte die zur dänischen Krone gehörende Inselgruppe ihren traditionellen Anteil an der gemeinsamen Gesamtfangquote im März dieses Jahres verdreifacht - von 31.940 auf 105.000 t. Der Marine Stewardship Council (MSC) reagierte am 21. Juni mit einer Aussetzung des Zertifikats für die Heringsfischerei der Faroese Pelagic Organisation (FPO) durch den Zertifizierer Det Norske Veritas. Die EU-Kommission informierte die Färöer im Mai, Sanktionen zu verhängen - darunter die Schließung von Häfen und Einfuhrbeschränkungen für Hering und verwandte Fischarten, die von färingischen Schiffen gefangen würden.
Der Fischereiminister der Färöer, Jacob Vestergaard, forderte EU-Fischereikommissarin Maria Damanaki auf, ihre "Drohung mit wirtschaftlichem Zwang" aufzugeben und stattdessen konstruktive Gespräche zu führen. Vielmehr bestehe die Notwendigkeit, die Verteilung der Heringsquote neu zu verhandeln. Die Folgen möglicher Sanktionen sind unklar. Da die Färöer nur 25 Prozent ihres Herings für den EU-Markt produzierten, sieht Jógvan Jespersen, Geschäftsführer der färingischen Schwarmfisch-Organisation (FPO), hier nur begrenzte Konsequenzen. Sollten sich die Kampfmaßnahmen auch gegen die Makrele richten, seien die Folgen ernster: 40 bis 50 Prozent der Makrelen aus Färöer-Fischerei enden auf dem EU-Markt.
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