27.08.2012
Schiffskatastrophen: Fischerei fordert Haftungsklärung schon im Vorfeld
Mitte August lief der Tanker "Katja" in der Jade auf Grund, jetzt muss das havarierte Containerschiff "MSC Flaminia" in den Jade-Weser-Hafen geschleppt werden. Die größten Ängste stehen in derartigen Fällen die Küstenfischer aus. "In der vorletzten Woche waren wir ganz knapp vor der Katastrophe. Dreiviertel unserer Kulturflächen liegen in der Jade, ein Tankerunfall kann das Ende bedeuten", sagte David de Leeuw, Muschelfischer aus Hooksiel. Dirk Sander, Präsident des Landesfischereiverbandes Weser-Ems, weist auf die steigenden Risiken hin, die mit dem Ausbau der Offshore-Windkraft und der Handelsschifffahrt verbunden sind: "Wir Fischer wissen, dass die Handelsschifffahrt ein wichtiger Wirtschaftszweig ist und auch der Energiewende stehen wir nicht entgegen, aber die Risiken können nicht auf die Fischer abgewälzt werden." Schon im Vorfeld müssten sich die Verantwortlichen Gedanken über die Haftungsfragen bei Unfällen machen. Denn jahrelange Gerichtsverfahren wie in den USA nach dem Untergang der Ölbohrplattform "Deepwater Horizon" 2010 könnten sich die Familienbetriebe der Kleinen Hochsee- und Küstenfischerei nicht leisten. Sander: "Für den Fall der Fälle erwarten wir, dass gerechte Lösungen parat sind."
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