23.02.2012
Phosphatzusätze: Wissenschaftler warnen vor Gesundheitsfolgen
Mediziner weisen auf einen neuen Risikofaktor im Bereich Ernährung hin: Phosphatzusätze in Lebensmitteln. In der Kritik stehen nicht natürliche Phosphatverbindungen, wie sie zum Beispiel in Getreide, Hülsenfrüchten oder Fleisch vorkommen, sondern freie Phosphate, die in der Lebensmittelverarbeitung als Zusatzstoffe eingesetzt werden, etwa als Konservierungsmittel, Säuerungsmittel oder Geschmacksverstärker, schreibt das Hamburger Abendblatt. Prof. Dr. Dr. Eberhard Ritz vom Nierenzentrum Heidelberg und vier Kollegen schreiben, dass die Aufnahme von zu viel Phosphat nicht nur für Nierenkranke schwere Folgen habe, sondern auch für gesunde Menschen. Zu viel Phosphat im Blut steigere das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, scheine Muskulatur und Haut schneller altern zu lassen und erhöhe das Risiko für Osteoporose. „Dadurch, dass wir immer mehr Produkte mit Phosphatanreicherungen zu uns nehmen, scheint unser Stoffwechsel überfordert zu sein“, sagt der Hamburger Ernährungsmediziner Dr. Matthias Riedl. Freies Phosphat sei in vielen Lebensmitteln enthalten, die industriell hergestellt sind: in Fertiggerichten und Fast-Food, in Wurst, aber auch in Fischkonserven und Backwaren, als Zusatz im Kaffee- oder Puddingpulver, um die Rieselfähigkeit zu erhalten. Fischprodukte geringerer Convenience-Stufen enthalten gelegentlich verbotenerweise Phosphate, insbesondere Polyphosphate (E 432), auch Natriumphosphat (E 339), wobei EU-Grenzkontrolleuren immer mal wieder Plattfischfilets (Scholle, Seezunge), Alaska-Seelachs-Filets und Shrimps, aber auch Muscheln auffallen.
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