29.07.2011
Der Film: „Arschkalt“ - eine Komödie um zwei Fischverkäufer
Kinofilme, die im Fischhandel spielen, sind selten - „Arschkalt“ ist ein solcher. Am 21. Juli startete die Komödie des Nachwuchs-Regisseurs André Erkau („Selbstgespräche“, 2007). Die Handlung: der gescheiterte Unternehmer Rainer Berg (Herbert Knaup) jobbt als Fahrer bei einer Tiefkühlfirma, irgendwo in der norddeutschen Provinz. Lustlos liefert er den schrägsten Typen auf dem platten Land Pangasius-Filet, Krabben oder Fischstäbchen an die Tür. Eines Tages wird dem depressiven Misanthropen und Zyniker ein Teamkollege ins Auto gesetzt. Ex-Friseur Moerer (Johannes Allmayer) sprüht vor Energie und Optimismus. „Arschkalt“ ist nicht nur die ausgelieferte TK-Ware, sondern zunächst auch die Atmosphäre zwischen den gegensätzlichen Akteuren. „Manchmal wünschte ich mir, ich wäre ein Fischstäbchen. Früher oder später würde ich in der Pfanne landen, aber bis dahin hätte ich wenigstens meine Ruhe,“ meint Berg. „Die Welt ist geilo! Alles ist möglich!“ ist das Motto des neuen Hampelmanns im Führerhäuschen. Erkau schildert die Annäherung der beiden unterschiedlichen Typen. Dazu gesellt sich die neue Chefin der Tiefkühlfirma, die Holländerin Lieke (Elke Winkens), die sich in den uncharmanten und verbitterten Fischverkäufer verliebt. Die Rezensenten der Tagespresse sind sich uneins, ob das Lustspiel um die zwei Männer im Kühltransporter den Zuschauer „einfach kalt lässt“, weil die „paradoxen Charaktere“ wenig berühren (Nadine Hummel/dpa) oder ob es ein sehenswerter, „sympathischer“ Film ist, zumal es dem Regisseur gelinge, die „Figuren trotz aller komödienhaften Überzeichnung durch kleine Details lebendig werden zu lassen“ (Marion Meyer/RP Online).
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