17.06.2011
Papua Neuguinea: Proteste gegen riesige Thunfischverarbeitung
Der Inselstaat Papua Neuguinea (PNG) plant den Bau einer der weltgrößten Thunfischproduktionen. Doch das Projekt in der Madang-Lagune stößt auf Proteste der Anwohner, berichten die Australia Network News. Dort sollen bis zu zehn Konservenfabriken für Thun entstehen sowie ein Hafen für eine Fangflotte. Befürworter des Projektes in der Pacific Marine Industrial Zone argumentieren mit der Schaffung von bis zu 30.000 Arbeitsplätzen und beachtlichen Einkünften für das Land. In PNG liegt das Bruttoinlandsprodukt bei unter 1.000 USD pro Einwohner und Jahr (2007). Heimische Kritiker hingegen sehen die Artenvielfalt der Lagune bedroht: diese sei Heimat für 700 Korallen- und mehr als 1.000 Fischarten. Die Einleitung von Öl und Chemikalien könnte Mensch und Umwelt beeinträchtigen. Außerdem lasse der Zustrom zahlreicher neuer Arbeitskräfte soziale Unruhe und kulturell bedingte Konflikte befürchten.
Initiator des Industrieprojektes ist der philippinische Thun-Produzent Frabelle Fishing, der in General Santos City sieben Fabriken betreibt, drei weitere über die Philippinen verstreut. Die Frabelle-Fangflotte von 220 Ringwadenfängern landete im vergangenen Jahr über 600.000 Tonnen der vier Arten Bonito, Gelbflossen-Thun, Großaugen-Thun und Weißen Thun an, während die Fabriken auf den Philippinen nur 180.000 Tonnen benötigten. Papua-Neuguinea liefert etwa zehn Prozent der globalen Thunfischfänge und die Hälfte der pazifischen Produktion. Die Thunfisch-Produkte werden insbesondere nach Europa, Thailand, Japan und in den Mittleren Osten verkauft.
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