11.11.2010

Erneut Wirbel um die Meeresfischzucht in Völklingen

Das Projekt der weltweit ersten kommerziellen Fischzucht-Salzwasseranlage ohne Zugang zu natürlichem Meereswasser in Völklingen (Saarland) hat erneut einen Rückschlag erlitten. Nachdem die International Fish Farming Technology (IFFT) aus Bergisch-Gladbach ihren Werkvertrag als Generalunternehmer für den Bau der Meeresfischzuchtanlage am 27. Oktober gekündigt hatte, hat die Meeresfischzucht Völklingen GmbH (MFV) nun die Kündigung des kompletten Kooperationsvertrages beschlossen. Im Kooperationsvertrag hatte man vereinbart, auch bei zukünftigen Fischzuchtprojekten zusammenzuarbeiten. Insgesamt zehn Anlagen sollten weltweit gebaut werden. Der Eskalation war ein längerer Streit über Zahlungs- und Bauverzögerungen vorausgegangen. Im Kündigungsschreiben von IFFT heißt es laut Zeitungsbericht der Saarbrücker Zeitung vom 10. November, dass sich die Unzuverlässigkeit in der Bereitstellung finanzieller Mittel nicht habe beseitigen lassen. MFV-Geschäftsführer Jochen Dahm wiedersprach dem Vorwurf, Zahlungsverpflichtungen nicht nachgekommen zu sein. IFFT habe Fristen zur Erfüllung bestimmter Aufgaben nicht eingehalten.

Die MFV kündigte laut Zeitungsbericht an, die Anlage jetzt selbst fertig stellen zu wollen und die Subunternehmer-Verträge von IFFT zu übernehmen. MFV-Geschäftsführer Jochen Dahm geht laut Zeitungsbericht noch immer von einer Fertigstellung der Anlage im März 2011 aus. Die angepeilten Baukosten von bisher 15 Millionen Euro könnten durch den zwischenzeitlichen Stillstand überschritten werden. Völklingens Oberbürgermeister Klaus Lorig, Aufsichtsratsvorsitzender der MFV, schloss einen Rechtsstreit mit gegenseitigen Schadenersatzforderungen nicht aus. IFFT-Geschäftsführer Klaus Esser sagte, man prüfe das weitere Vorgehen.
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