29.09.2025
Wien: Neuer Imbiss "Mehr als Fischladen"
In der Wiener Innenstadt hat mit "Mehr als Fischladen" ein neuer Fischimbiss eröffnet, meldet die Wochenzeitung "Falter". Gut 100 Meter nördlich der Salztorbrücke hat Alexander Jovanovic im Frühjahr den kleinen Focaccia-Laden Felice in der Hollandstraße 1a übernommen und mit Meeresfrüchte-Tapeten, Fischernetz- und Muschel-Deko zu einem marinen Gastro-Etablissement umgestaltet. Seine Mutter habe viele Jahre das Fischgeschäft in der Schüttaustraße im Wiener Stadtteil Kaisermühlen betrieben. "Vor allem aber panierte und frittierte sie die Flossentiere so, wie man sie in Wien am liebsten mochte", schreibt der Falter. Ihr Sohn biete nun in der Hollandstraße das an, was schon in der Schüttaustraße am besten ging: panierten Fisch. Den gebe es als Portion mit Pommes, als Wrap oder im Brötchen, wahlweise Kabeljau, Tintenfisch, Garnele, Wels oder – dann aber gegrillt – Lachs.
Falter-Autor Florian Holzer kritisiert das Konzept: "Ich mein, eh super, aber da hat sich seither halt sogar in Wien ein bisserl was getan in Sachen Fisch-Streetfood." Es müssten ja nicht gleich Bánh mi mit frittierten Shrimps, galicischer Tintenfischsalat, Ceviche-Taco oder Smørrebrød sein, aber: "Warum eigentlich nicht?" Der Rohwareneinsatz für "gegrillte Sardinen mit einer Handvoll frischem Grünzeug" sei geringer als der Einkaufspreis für die "dick in Backteig gehüllten Calamari-Ringerln", gibt der österreichische Gastrokritiker Florian Holzer, Chefredakteur des Magazins "Der Sommelier" und verantwortlich für den Wein-Guide Gault Millau Österreich, zu bedenken. Satt würde man dank der Calamari-Ringe mit einer großen Portion Fritten und einer Sauce Tatar für 12,90 Euro werden – "froh aber halt nicht". Holzers Fazit: "Fisch-Streetfood wie im Wien der 80er-Jahre – herausgebacken und mit Fritten serviert. Das geht besser."
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