08.04.2025
Niederlande: Drogenkontrollen behindern die Fischerei
Niederländische Fischer lassen rechtlich Schadensersatzklagen gegen Zoll und Polizei des Landes prüfen, weil ihnen durch langwierige Drogenkontrollen Fangzeit und damit Einnahmen entgingen, schreiben die Visserij Nieuws. So sei der in Emden registrierte Kutter NG 12 "Prins Maurits" am Dienstag vergangener Woche einen halben Tag lang durchsucht worden – nach einer ersten Kontrolle bereits im Dezember 2024.
"Während wir drifteten, wurden wir um 13:10 Uhr von einem panamaischen Frachter in geringer Entfernung überholt. Wie wir später erfuhren, hat das bei den Kontrollbehörden die Alarmglocken läuten lassen", erzählt Skipper Simon van Slooten. Denn dieser Kühltransporter stehe im Verdacht, in Drogenschmuggel verwickelt zu sein. Die "Prins Maurits" sei beschlagnahmt, in den friesländischen Hafen von Harlingen geleitet und dort bis 2:00 Uhr morgens des kommenden Tages "komplett von unten bis oben durchsucht" worden. Van Slooten und seine Besatzung seien nicht persönlich verdächtigt worden, "hatten aber eine verdächtige Bewegung auf See gemacht".
Einem weiteren Fangschiff, der UK 45, seien durch eine Kontrolle im Dezember potentielle Einnahmen von 5.500 Euro entgangen, schreibt die niederländische Fischerei-Zeitung. Geert Meun, Direktor des niederländischen Kutterfischer-Verbandes VisNed, kündigte an, dass man auf jeden Fall Maßnahmen gegen die Behörden ergreifen wolle, da derartige Aktionen die Flotte "zu viele Euros und Stress" kosteten. Zumal: "Warum so viel Aufhebens um einen Kutter, wenn der verdächtige Frachter wie gewohnt Richtung Russland fahren konnte und bereits am Mittwoch in der Ostsee war?"
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