05.07.2024

Neuer Film "Death at Sea" fordert Schutz für Fischereibeobachter

Für die Kontrolle einer nachhaltigen Fischerei werden seit Jahren Fischereibeobachter an Bord von Fangschiffen eingesetzt. Doch immer wieder kommt es vor, dass diese "fishery observers" bedroht, misshandelt oder angegriffen werden – oder gar "verschwinden". Der preisgekrönte Film "Death at Sea" der englischen Regisseurin Sara Pipernos, uraufgeführt am 30. Januar 2024 in London, versteht sich auch als Start einer Kampagne der Menschenrechtsgruppe "Human Rights at Sea International", die sich für den Schutz von Fischereibeobachtern einsetzt. "Death at Sea" beschäftigt sich mit dem vorzeitigen Tod von Eritara Aati Kaierua, einem Fischereibeobachter aus Kiribati, der im März 2020 an Bord des taiwanesischen Fischereischiffs "Win Far 636" starb. Neben Zeugnissen seiner Familie schildern in dem Film weitere pazifische Fischereibeobachter Missbrauch, den sie mitangesehen oder selbst erlebt haben. Der Film wurde seitdem an Universitäten, in internationalen Arbeitsgruppen zur Fischerei und weiteren Orten vorgeführt. Am 21. Juni wurde er bei den Student Television Awards der britischen Royal Television Society in der Kategorie "Kurzfilm" ausgezeichnet.

Die angelaufene Kampagne "Tod auf See – Gerechtigkeit" verlangt nicht nur Entschädigung für die Familie von Eritara Aati Kaierua, sondern will das Bewusstsein dafür wecken, dass der Schutz für Fischereibeobachter weltweit intensiviert werden müsse. Die Kampagne will unter anderem UN-Einrichtungen wie die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) und die Internationale Seeschifffahrts-Organisation (IMO) adressieren, um sich für die Ratifizierung weltweiter Abkommen und Managementmaßnahmen stark zu machen, die dem Schutz von Beobachtern und Besatzung dienen. Unter Leitung von Sara Pipernos baut die Kampagne eine interaktive, mehrsprachige Internetseite auf, die Informationen zu den politischen Zielen ebenso liefert wie Hintergründe zum Tod von Eritara oder Blicke hinter die Kulissen des Films. "Als 'Death at Sea' im Januar seine Premiere hatte, fühlte es sich an wie erst der Anfang unserer Bemühungen – und nicht der Höhepunkt eines großen Projekts", kommentiert Sara Pipernos die Aktivitäten. Alleine die Internetseite der Vereinigung beruflicher Fischereibeobachter führt gut zwei Dutzend Fälle verschwundener Beobachter auf: https://www.apo-observers.org/observer-safety/misses/
Neuer Film "Death at Sea" fordert Schutz für Fischereibeobachter
Foto/Grafik: Human Rights at Sea International
Der preisgekrönte Film "Death at Sea" der Regisseurin Sara Pipernos versteht sich auch als Start einer Kampagne der Menschenrechtsgruppe "Human Rights at Sea International", die sich für den Schutz von Fischereibeobachtern einsetzt.
Neuer Film "Death at Sea" fordert Schutz für Fischereibeobachter
Foto/Grafik: Human Rights at Sea International
Eritara Aati Kaierua, Fischereibeobachter aus Kiribati, ist nur einer von zahlreichen "fishery observers", die in den vergangenen Jahren während ihrer Arbeit an Bord "verschwunden" sind.
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