01.03.2023

Konsultation zu Wasserqualität, Fischwohl und Zander-Modul

Firmeninfos
Der Aquaculture Stewardship Council (ASC) führt von heute an bis zum 30. April 2023 eine Stakeholder-Konsultation zu drei wichtigen Themen durch, von denen zwei Teil des kommenden ASC-Farm-Standards sind: Wasserqualität (Kriterium 2.7) sowie Fischgesundheit und Wohlbefinden (Kriterium 2.14). Drittes Thema ist ein neues Modul für den europäischen Zander (Sander lucioperca). "ASC bittet um Rückmeldungen zu den vorgeschlagenen Indikatoren, Messgrößen und deren Klarheit, Umsetzung und Überprüfbarkeit sowie zur Sammlung von Daten und Literatur", schreibt die Standard-Organisation.

Beim Thema Wasserqualität ist die Eutrophierung, das heißt die fortschreitende und übermäßige Anreicherung des Wassers mit Nährstoffen wie Stickstoff oder Phosphor, die zu schädlichen Algenblüten führen kann, eines der größten Risiken. Der neue ASC-Vorschlag kategorisiert die aufnehmenden Gewässer nach ihrem Nährstoffrückhaltevermögen. Bezüglich der Fischgesundheit und des Wohlergehens der Fische schlägt der ASC einen neuen Audit-Mechanismus vor, der Schlachtvorgänge abdeckt. Ein weiteres Kriterium ist die Problematik der Augenstielentfernung (eyestalk ablation) bei weiblichen Garnelen – eine Praxis, die bei den Tieren zu Leiden und Stress führe. Da eine "ablationsfreie" Produktion zumindest bei Pazifischen White Shrimps (L. vannamei) möglich ist, schlägt der ASC vor, dass die Zuchtbetriebe alle Nauplien nur noch aus "ablationsfreien" weiblichen Brutbeständen beziehen.

Auf den steigenden Verbrauch von europäischem Zander reagiert der ASC mit der Einführung eines ASC-Zandermoduls. Das Modul nutzt bestehende Anforderungen aus mehreren existierenden ASC-Standards. Zum einen greift das Modul auf den ASC-Standard für Süßwasserforellen zurück, da die Auswirkungen aufgrund der Zuchtsysteme und der artspezifischen Merkmale ähnlich sind. Da einige Umwelt- und Sozialindikatoren im Forellen-Standard fehlen, wurden diese aus dem Pangasius-Standard und dem Standard für tropische Meeresfische (TMF) entliehen, um sie in das Zandermodul aufzunehmen. Anforderungen an das Gesundheits- und Futtermittelmanagement stammen aus dem Standard für Wolfsbarsch und Dorade sowie jenem für Garnelen. Das ASC-Zandermodul gilt ausschließlich für Aquakultur-Kreislaufanlagen (RAS) und Teichanlagen. Nach einer letzten 30-tägigen Konsultation zum endgültigen Entwurf im September 2023 soll der vollständige Standard im Januar 2024 der Technischen Beratungsgruppe (TAG) vorgelegt werden, um schließlich im April 2024 eingeführt zu werden. Im 2. Quartal 2024 wird er veröffentlicht und tritt ein Jahr nach Veröffentlichung im 2. Quartal 2025 in Kraft. Weitere englischsprachige Informationen auch für eine Beteiligung an der Konsultation finden Sie hier.
Konsultation zu Wasserqualität, Fischwohl und Zander-Modul
Foto/Grafik: Björn Marnau/FischMagazin
Auf den steigenden Verbrauch von europäischem Zander reagiert der ASC mit der Einführung eines ASC-Zandermoduls. Im Bild: frischer Zander aus der Kreislaufanlage von AquaPri im dänischen Gamst.
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