20.01.2022
Logistik: Maersk schaltet Zwischenhändler aus
Firmeninfos
Die dänische Reederei Maersk schaltet Spediteure als Zwischenhändler aus und tritt direkt in Beziehung zu den Lieferanten und Handelskonzernen. Offenbar seit Jahresbeginn praktiziert Maersk dieses Verfahren, über das das Hamburger Abendblatt nach Gesprächen mit Hamburger Spediteuren schreibt. Demnach gibt die Traditionsreederei Hamburg Süd, seit 2017 eine Maersk-Tochter, auf Weisung des dänischen Mutterkonzerns keine Raten mehr an Spediteure heraus. Damit verlieren die Spediteure ihre Funktion als Ladungsvermittler. Sie dürfen sich zwar noch auf einer elektronischen Buchungsplattform von Maersk namens Spot registrieren und um Aufträge bewerben, jedoch nur zu den von den Dänen vorgegebenen Bedingungen und Preisen. "Als einer der größten Seetransporteure mit den meisten Schiffen auf den Weltmeeren kann sich Maersk das erlauben", urteilt das Abendblatt. Der europäische Spediteursverband Clecat lässt jetzt prüfen, ob die Ablehnung von Spediteuren gegen europäisches Wettbewerbsrecht verstoße. Hamburg Süd begründet die Verdrängung der Spediteure mit der hohen Kundennachfrage, der zu geringe Schiffskapazitäten gegenüber stehen.
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