18.11.2021

Chile: Antibiotika-Einsatz steigt gegen den Trend

Chiles Lachszüchter wollen die von ihnen verwendete Menge an Antibiotika bis zum Jahre 2025 um 50 Prozent reduzieren. Jene Lachsfarm-Unternehmen, die dem Industrieverband SalmonChile angehören, haben die den Fischen verabreichte Antibiotika-Menge alleine von 2019 auf 2020 um fast 15 Prozent verringert. Allerdings stieg bei einigen größeren Zuchtunternehmen der Antibiotika-Verbrauch im genannten Zeitraum. Im Rahmen des Chile Salmon Antibiotic Reduction Programs (CSARP), einer Partnerschaft zwischen SalmonChile, dem Chilean Salmon Marketing Council (Salmón de Chile) und dem Monterey Bay Aquarium, will die Branche im Jahre 2025 nicht mehr als 206 g Antibiotika je Tonne geernteten Lachs einsetzen. 2020 lag dieser Wert nach Daten von SalmonChile bei 293 g.

Zahlen von Chiles Nationalem Fischerei- und Aquakultur-Dienst (Sernapesca) zeigen, dass der Sektor den Antibiotika-Verbrauch von 2015 bis 2020 bereits um 44 Prozent reduziert hatte. Dazu haben Maßnahmen beigetragen wie eine gestiegene Krankheits-Resistenz der Fische mit Hilfe der Genetik, der Einsatz von kräftigeren Smolts in die Meeresgehege, eine ständige Verbesserung des Impfschutzes und die Verwendung alternativer Therapien zur Stärkung des Immunsystems über das Fischfutter. Allerdings zeigen offizielle Daten, dass die Anwendung von Antibiotika im ersten Halbjahr 2021 wieder gestiegen sei. Ursache seien ungünstige Umweltbedingungen wie wenig Sauerstoff und schädliche Algenblüten, die tendenziell das Immunsystem der Lachse schwächen.
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