22.10.2021
Tagesschau-Podcast: "Nur nachhaltiger Fischfang? Was dann?"
Firmeninfos
Was passiert, wenn weltweit nur noch nachhaltig gefischt wird? Diese Frage stellten sich die Moderatoren im gestrigen "Tagesschau Zukunfts-Podcast", in dem die Tagesschau politische Ideen in die Zukunft weiterdenkt. In einem 25-minütigen Gedankenexperiment spielen Justus Kliss und Marcel Heberlein, beide aus dem ARD-Hauptstadtstudio, die möglichen Konsequenzen durch. Gibt es dann mehr oder weniger Fisch? Werden Fischstäbchen dann zum Luxusgut? Und hilft es der Umwelt? Dabei sind die Journalisten auch im Gespräch mit Gerd Kraus, dem Leiter des Instituts für Seefischerei am Thünen-Institut in Bremerhaven, und Prof. Dr. Marie-Catherine Riekhof, Professorin für Politische Ökonomie des Ressourcenmanagements mit Schwerpunkt auf Meeres- und Küstenressourcen, an der Agrar- und Ernährungswissenschaftlichen Fakultät der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel.
Das Fazit des Audiobeitrags: dann gäbe es in jedem Fall mehr Fisch in den Meeren. Durch verbesserte Fangtechniken und den Fischfang mit "Robotern" unter Zuhilfenahme von Unterwasserkameras wäre das Ökosystem weniger belastet und es gäbe weniger Beifang: weniger Fische und andere Tiere würden sinnlos sterben. Auf jeden Fall braucht es für das angedachte Szenario einige Jahre Pause beim Fischfang – Gerd Kraus spricht von vier bis fünf Jahren – , in der sich die Fischbestände erholen können. In dieser Zeit dürfte erstmal gar nichts gefangen werden und danach geht es nur langsam wieder los. Jener Fisch, den man noch zu kaufen bekommt, ist eine zeitlang teuer. Die Fischerinnen und Fischer müssten beispielsweise staatliche Zuschüsse erhalten, in manchen Regionen der Welt müssten einige Fischer auch dauerhaft ihren Beruf aufgeben. Kraus schätzt, dass langfristig statt der aktuell 80 Mio. t Fisch weltweit bei nachhaltiger Befischung bis zu 130 Mio. t gefischt werden könnten. Allerdings müssten dann auch Fische gefangen werden, die wir bisher nicht auf dem Speiseplan haben. Er nennt etwa den Schwarmfisch Leuchtsardine, der allerdings in mehreren hundert Metern Tiefe schwimmt. Hier finden Sie den
Podcast.
Der Fischmagazin-Newsletter: Hier kostenlos anmelden