Rewe Benjamin Haase oHG - Beste Fischtheke im LEH (inhabergeführt) 2025
Marktfischerei Haase

Marktfischerei Haase, Neustadt/Holstein

„Hier kriege ich alles, hier muss ich einkaufen“

Rewe Haase in Neustadt/Holstein versteht sich als ‚Erlebnis-Supermarkt‘. Diesem Anspruch folgt auch die beeindruckende Fischtheke von fast 15 Metern Länge. Architektonisch und mit Blick auf das breite Sortiment ist die ‚Marktfischerei Haase‘ ein Leuchtturm der Ostseeküste. Eigenproduktion und Regionales werden groß geschrieben – und von einer Fischsommelière angeboten.

Als Benjamin Haase dem Rewe-Vorstand die Pläne für seinen Rewe-Markt in Neustadt/Holstein präsentierte, habe die Führungsriege geäußert: „Lass‘ es nachher bitte noch wie einen Rewe-Markt aussehen.“ Tatsächlich ist im Gewerbegebiet des schleswig-holsteinischen Ostseebades auf 3.200 Quadratmetern ein Ladengeschäft entstanden, das zwar mit seinem Rewe-Rot die Stammmarke nicht vergessen lässt, ansonsten aber den Charakter eines „Erlebnis-Supermarktes“ besitzt. Schon die Außenfläche stimmt den Kunden auf die maritim geprägte Urlaubsregion ein. Die Parkplatzinseln sind mit feinem Strandsand gefüllt, in dem Dünenhafer wächst. Eichenholzpoller, wie man sie aus Nordseehäfen kennt, stehen vor der Marktfront. „Wir haben zwei Lkw Dünensand aus Dänemark gekauft“, nennt Benjamin Haase eine Maßnahme, um dem Rewe-Kunden schon auf dem Parkareal nordisches Flair zu vermitteln. Der Rewe-Kaufmann, dessen Familie bereits seit 1952 Märkte im Ruhrgebiet betrieb, hatte seine bestehenden Märkte im Dortmunder Raum 2019 verkauft, weil es ihn an die Küste zog.

„Viel Regionalität, viel Eigenproduktion, auch Bio“ Am Standort Neustadt ist im Jahr 2022 nach Abriss und Neubau ein hochmoderner Supermarkt nach dem Green-Building-Konzept der Rewe Group entstanden. Schmuckstück des Marktes ist im Eingangsbereich eine herausragende Fischabteilung, die ‚Marktfischerei Haase‘. Die Abteilung mit ihrer fast 15 Meter langen Theke setzt jene Verkaufsphilosophie um, die Benjamin Haase für den Gesamtmarkt formuliert: „Viel Regionalität, viel Eigenproduktion, auch Bio, so dass sich der Kunde letztendlich sagt: Hier kriege ich alles, hier muss ich einkaufen.“ Alleine am Standort Neustadt verkaufe die ‚Küstenmanufaktur Haase‘ wöchentlich mehr als 100 Gläser Konfitüre aus eigener Herstellung und unter eigener Marke. In ‚Deutschlands bester Süßwarenabteilung‘, die im letzten Jahr mit dem ‚Süßen Stern 2023‘ ausgezeichnet wurde, gibt es frisch produziertes ‚Küstenpopkorn‘ – mehr als 500 Beutel verkaufen sich wöchentlich. Auch Fleischprodukte wie Bratwurst werden selbstgemacht.

Vollständige Industrieküche

Die „Marktfischerei Haase“ in der Vorkassenzone atmet mit ihrer rustikalen Anmutung historisches Küstenambiente: eine gekachelte Rückwand, die an Mauerwerk erinnert, dadrüber eine Blende in Holzoptik und ein untergliedertes Fenster mit Rahmen, die gusseisern anmuten und den Blick auf die dahinterliegende Küche gewähren. Für die Fischabteilung wurde in eine vollständig eingerichtete Industrieküche investiert, in der technisches Equipment wie Kombidämpfer, Wok-Kocher, gekühlter Fleischwolf, Vario-Kocher oder Griddleplatte zur Verfügung stehen. Aus der Küche wird zum einen der angeschlossene Gastrobereich bedient. Die reguläre Speisekarte wird um ein wechselndes „Angebot der Woche“ als Mittagstisch ergänzt – wie Rotbarschfilet oder Scholle in Eihülle mit Bratkartoffeln und Remoulade für 13,90 Euro. Teller mit dem Logo der ‚Marktfischerei Haase‘, Tellerwärmer und eine Wärmebrücke an der Ausgabe beweisen Stil und sichern Speisenqualität. „Keiner würde sich beschweren, wenn er die Gerichte in der Abendgastronomie auf den Tisch bekäme“, ist sich Benjamin Haase sicher. Die gemeinsam mit der angrenzenden Bäckerei Junge genutzte Sitzfläche sorgt für eine ökonomische Auslastung: Bei der Bäckerei ist das Frühstücksgeschäft stark, dann folgt ein starkes Mittagsgeschäft seitens der Fischtheke, schließlich kommen die Kunden am Nachmittag für Kaffee und Kuchen sowie das eine oder andere Fischbrötchen: „Die Kombination passt gut und sorgt für eine dauerhafte Auslastung.“

Poké Bowls in essbarer Tortilla-Schale

In einem Küstenort wie Neustadt sind auch To-Go-Produkte gefragt. Das Fischbrötchen-Angebot wird ergänzt um Fish & Chips, Backfisch, Wraps und Bowls. „Für den Backfisch verwenden wir keine vorgeschnittenen Filets, sondern schneiden ihn aus Seelachs – von Transgourmet – zu und machen die Panade nach Art eines Bierteigs selbst“, betont Thekenleiterin Marion Seiffert und ist sich sicher: „Den Unterschied bemerken die Kunden.“ Die Fischsommelière war 28 Jahre lang an der Fischtheke der Rewe Kramer in Recklinghausen, bevor sie vor drei Jahren quasi mit Benjamin Haase an die Ostseeküste wechselte. Beliebt im Außer-Haus-Geschäft sind auch die selbsthergestellten Wraps in zahlreichen Variationen wie Räucherlachs, Thunfisch, ‚Neptun‘, ‚Käpt‘n Caesar‘, ‚Hot Mexican‘ oder der vegane ‚Green Hero‘ mit Couscous und Hummus. Auch eine Fleisch-Variante ‚Roasted Chicken‘ (mit Pulled Chicken) wird angeboten.

Das Thema „vegan“ hat Benjamin Haase mit verschiedenen Ansätzen im Thekenbereich versucht: An der Fischtheke beispielsweise gab es veganen Räucherlachs, im Markt selber eine eigene vegane Frischetheke. Aber: „Der Vegan-Kunde ist nicht der, der bei uns an die Theken kommt, sondern ist eher ein SB-Kunde“, hat Haase beobachtet. Bei den Poké Bowls ist der Clou eine essbare Schale aus Tortilla-Wraps, die die mehr als 300 g Inhalt birgt – mit Stremellachs, Garnelen oder Ziegenkäse. Für die „heiße Theke“ liefert Transgourmet zahlreiche Snack-Produkte: frittierte Garnelen, serviert mit einer Currysauce von Eppers Gewürze, Crispy chips, sprich: frittierte, gesalzene Kartoffelscheiben, Tintenfischringe in einer Gastro-Variante und eine Mühlenbeck Welsbratwurst von dem gleichnamigen niedersächsischen Fleischwarenhersteller. Für die To-Go-Produkte gibt es eine gut in der Hand zu haltende Spitztüte, eine charmant traditionelle Verpackung für den Außer-Haus-Verzehr.

Marktfischerei Haase
Der Großteil des Räucherfisch-Sortiments wird in zwei schwarzen Beelonia-Öfen an der Rückseite der Fischbedientheke veredelt. Schließlich sei Räucherware auf Basis Umsatz das wichtigste Segment.


Frischfisch-Rondell mit hausgemachter Convenience

Das Herz der Frischfisch-Theke ist ein ansprechendes Rondell, bestückt mit einer hochwertigen Auswahl convenienter Produkte: Spieße mit marinierten Garnelen, mit Pulpoarmen und Cocktailtomaten oder Kabeljaufilet, Riesengarnelen ohne Kopf, Cocktail-Garnelen und getauten Tintenfischtuben. „Das machen wir alles selbst“, betont Marion Seiffert: „Die marinierten Doraden habe ich heute morgen mit Zitrone und Rosmarin gefüllt.“ Bei unserem Besuch Mitte Juli füllt das Grillsortiment 60 Prozent der Rundtheke. Im Eisbett liegen aber auch Klassiker wie Seelachs- und Rotbarschfilet, als Beilage frischer Salicorn. Dass Ostsee-Urlauber hier immer noch nach frischem Fisch aus dem angrenzenden Meer fragen, liegt nahe, aber: „Ich muss leider mit ‚Nein‘ verkaufen“, bedauert Marion Seiffert. Saisonal gibt es noch ein paar Schollen, Platen (Klieschen) und Heringe aus dem Mare balticum, aber in der Regel verweist die Fischfachverkäuferin diese Kunden auf Fische aus regionaler Binnenfischerei oder Aquakultur. Von der Fischzucht Reese im holsteinischen Sarlhusen kommen Saiblinge, Forellen und Maränen. Urlauber aus Nordrhein-Westfalen kaufen häufig, was sie kennen: Forellen. Der heimische Neustädter hingegen greift eher zu Seefisch.

Segler als interessante Kundenklientel

Eine nachfragestarke Kundenklientel sind die Bootseigner in der nahen ‚Ancora Marina‘ mit ihren 1.400 Liegeplätzen. „Die Skipper oder ihre Köche bestellen oft vor, wir liefern bis in die Marina“, sagt Benjamin Haase. Aufgrund der großen Lift- und Krananlagen im Neustädter Hafen für Boote von bis zu 75 Tonnen liegen dort auch entsprechend große Yachten etwa von Hamburger Eignern. „Wenn ich ein Boot für zwei Millionen im Wasser liegen habe, habe ich auch das nötige Kleingeld, um mir etwas zu gönnen“, hat Haase beobachtet. Entsprechend interessant sei die segelnde Klientel, zumal: „Auf dem Boot wird viel Fisch gegrillt.“ Die Idee, direkt am Sportboothafen einen Fischverkaufswagen zu platzieren, habe Haase bislang aufgrund mangelnden Personals verworfen. Ergänzend zum Fisch greifen die Segler auch auf die umfangreiche Spirituosen-Abteilung des Marktes zu. „Die wollen nicht Wodka Gorbatschow“, formuliert Benjamin Haase pointiert. Er biete auch Rum in der Preisklasse bis zu 2.000,– Euro die Flasche, edlen Champagner, Whisky und Tequila – und natürlich den London Dry Gin von HanseGarnelen ‚Seal Gin – Prawn Inside‘.

Zwei eigene Räucheröfen

Der Großteil des Räucherfisch-Sortiments wird in zwei schwarzen Beelonia-Öfen an der Rückseite der Fischbedientheke veredelt. Schließlich ist Räucherware auf Basis Umsatz das wichtigste Segment, sagt Marion Seiffert – vor Fischsalaten, dem Snack-Bereich und Frischfisch. Ein Teil der Räucherrohware wird zweckgebunden zugekauft, doch die Öfen dienen auch zur Veredelung beispielsweise von Frischlachs-Abschnitten zu Lachsschnecken, einer Variante der ansonsten langgestreckten Lachslocke. Sie sind die etwas preisgünstigere Alternative zum gefragten Stremellachs. Der Rauchgeruch ist auf dem Gang vor der Fischabteilung wahrnehmbar, denn schließlich soll er Kunden locken. „Zu penetrant darf er aber nicht sein“, betont Benjamin Haase. Dieser Geruch ist das Fischpendant zu jenen olfaktorischen Reizen, die den Kunden auch beim Kochen frischer Marmelade oder beim Erhitzen von Popkorn auf die Eigenproduktionen des Rewe-Marktes hinweisen.

Marktfischerei Haase
Beliebt im Außer-Haus-Geschäft sind auch die selbsthergestellten Wraps in zahlreichen Variationen: Räucherlachs, Thunfisch, ‚Neptun‘, ‚Käpt‘n Caesar‘, ‚Hot Mexican‘ oder der vegane ‚Green Hero‘ mit Couscous und Hummus.


Geringe Sensibilität beim Preis von Nordseekrabbensalat

In der Salattheke steht eine Kombination aus Produkten der regionalen Hersteller Gosch und Zamek Frischdienst aus Kiel, dem Hauptlieferanten, sowie einigen Eigenproduktionen. „Bei Hausmessen kommen Zamek-Mitarbeiter persönlich vorbei und lassen Salate verkosten.“ Fragt man nach dem Ranking der unterschiedlichen Fisch- und Meeresfrüchte-Salate, liegt der Nordseekrabbensalat trotz eines VK-Preises von 6,99 Euro/100 g (Juli 2024) weiterhin auf Platz 1 nach Umsatz und Menge, allerdings schränkt Marion Seiffert ein: „Die Kunden kaufen derzeit eher 100 g als 200 g Nordseekrabbensalat.“ Auf der Beliebtheitsskala folgten dann „alles, was mit Garnelen zu tun hat“, auch Flusskrebssalate, insbesondere in Aioli, anschließend klassischer Heringssalat und die Heringssalate rot/weiß. Bei der Pflege der Theke achtet die Fischsommelière darauf, dass die Salatlöffel mit der Rückseite nach oben zeigen: „Das sieht für den Kunden appetitlicher aus.“ Thekennah bietet die Marktfischerei Haase Fischsalate von Gosch und Zamek auch in SB-Verpackungen an. ­„Zamek liefert uns auch 500-g-Gebinde für den Kunden.“

So darf die Fischabteilung im Rewe-Markt Neustadt getrost als die größte und beeindruckendste im östlichen Holstein gelten, jenem Küstenlandstrich zwischen Kiel und Lübeck. Natürlich gibt es in dieser Urlaubsregion an vielen Ecken Fischbrötchen, doch klassischer Wettbewerb ist rar. In Neustadt selbst verkauft das Fischeramt seit 2022 an drei Tagen die Woche vormittags jeweils vier Stunden vor allem Frischfisch und ein bisschen Räucherware. Auf dem Neustädter Wochenmarkt stehen Dienstags und Freitags drei mobile Händler. Haase-Kunden kommen inzwischen aus Timmendorfer Strand, Scharbeutz und Lensahn. Damit das so bleibt, arbeiten Benjamin Haase und seine Teams ständig an einer Weiterentwicklung in allen Bereichen. Marion Seiffert ist überzeugt, dass eine Fischtheke, die vernünftig geführt wird, immer läuft.

Beste Fischtheke im LEH (inhabergeführt) des Jahres 2025
Rewe Benjamin Haase oHG
Sierksdorfer Str. 8
23730 Neustadt in Holstein
eMail: marketing.rewe-haase@outlook.de
Internet: www.rewe-haase.de
Telefon: 04561 / 7199750
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