Rewe Markt GmbH Region Süd - Beste Fischtheke im LEH bis 2000 m2 RegieBetrieb 2024
Rewe-Markt Sonthofen
Kundenbindung
und Schaufenstertheken – dann funktioniert das Die Fischabteilung im Rewe-Markt Sonthofen ist eine von dreien der Rewe im Allgäu. Ein engagiertes Team wirbt mit einer ansprechenden Auslage und regelmäßigen Maßnahmen der Kundenbindung für das Sortiment. Die Eigenproduktion, darunter Grillfisch-Platten, gefüllte Lachsfilets und kreative Fischsalate, wird Stück für Stück ausgebaut.
Es gibt Tage, da werden Kunden des Rewe Marktes im bayerischen Sonthofen bereits in der Eingangszone mit einem Gruß aus der Fischtheke empfangen. Auch an unserem Besuchstag stehen die Fischverkäuferinnen Sarah Hoffmann und Antonia Barth mit Probierhäppchen im Gang. „Garnelensalat mit Mango und Ananas, Räucherlocken vom Tilapia, Stremellachs und Räuchersaibling von unserem Fischlieferanten Ripfel“, lautet ihre Antwort auf die Frage, was auf den kleinen Baguette-Scheiben gereicht werde. „Ich habe die Mädels mit der Verkostung nach vorne geschickt, damit sie dort Leute abfangen, die den Fisch noch nicht kennen“, nennt Anton Schmid ein strategisches Argument für diese Inhouse-Werbung. Mancher Kunde kommt jedoch schon wegen der Theke in den Markt und fragt bereits am Eingang nach der Fischabteilung. Denn Fischtheken sind im Allgäu, dem Gebiet 11 der Rewe Region Süd, nicht eben häufig.
Weisen mit ihren Probierhäppchen auf die Fischtheke im Markt hin: Sarah Hoffmann und Antonia Barth reichen Garnelensalat mit Mango und Ananas, Räucherlocken, Stremel und geräucherten Saibling.
Anton Schmid, Rewe-Gebietsmanager Ware, Service und Gastro, betreut im Allgäu (Gebiet 11, Region Süd) den Metzgereibereich und darunter auch drei Fischabteilungen. „Wir hatten schon mehr Fischtheken, aber überall funktioniert‘s halt nicht so“, erklärt der Gebietsmanager, betont aber: „Hier in Sonthofen sind wir sehr erfolgreich.“ Dass eine Fischtheke in Deutschlands südlichster Stadt gut läuft, mag mehrere Gründe haben. Zum einen ist die 22.000 Einwohner zählende Kreisstadt als Luftkurort und Tor zu den Allgäuer Hochalpen ein beliebter Touristenort mit einer hohen Zahl an Zweitwohnsitzen. Zum anderen setzt der Rewe-Markt Sonthofen ein Konzept um, das Anton Schmid auf den Punkt bringt: „Kundenbindung und Schaufenstertheken – dann funktioniert das!“
„Hier können Sie sehr eigenkreativ sein“
Bereits vor vier Jahren hatten sich die Sonthofener erfolgreich um den Seafood Star 2020 beworben – und weisen auch im Markt auf die derzeitige Auszeichnung hin. Der gläserne Pokal steht augenfällig auf der Theke. Unabdingbar für eine preiswürdige Fischtheke ist die Leidenschaft des Personals. „Fisch war schon immer mein Liebstes“, erklärt voller Überzeugung Fischverkäuferin Doris Lein und erinnert sich an den Beginn ihrer Ausbildung zur Einzelhandelskauffrau vor fast 40 Jahren: „Mein erster Arbeitstag war an der Fischtheke im Feinkostladen.“ Anton Schmid bestätigt: „Du brauchst immer die Mannschaft. Wenn Du die nicht hast, wird es gerade in so einem Fachbereich schwierig.“ Monique Berger, Bereichsleiterin Theken, arbeitet erst das zweite Jahr an der Fischtheke und freut sich über die Möglichkeiten, die die Produktgruppe – etwa im Vergleich zu Fleisch und Wurst – biete: „Mit dem Fisch kann man viel mehr spielen, weil Du ganz andere Variationen hast.“ Vorgaben bezüglich der Thekengestaltung gebe es wenige, bestätigt Anton Schmid: „Hier bei der Rewe können Sie sehr eigenkreativ sein. Das macht dann auch mehr Spaß.“
Das Ergebnis der morgendlichen Schaffensfreude ist es nicht zuletzt, was tagsüber den Kunden zur dekorierten Auslage zieht. Schmid versteht die Theke als Schaufenster: „Der Kunde sieht: Die Ware ist frisch, die haben eine Auswahl, da nehme ich jetzt etwas mit.“ Selbstverständlich liegen als Eyecatcher zwei ganze Fische im Eisbett, ein Lachs und ein Seeteufel. Einige große Black Tiger-Garnelen sind nicht dem Besuchsanlass geschuldete Deko, betont der Gebietsmanager: „Wir haben sie meist ab Mittwoch, weil viele Kunden dann bereits für das Wochenende einkaufen.“ Das Gros der Ware stammt von den Lieferanten Transgourmet und Deutsche See, mit denen das Rewe-Team sehr zufrieden ist: „Qualität stimmt, Frische stimmt, die Lieferzeiten sind toll.“ Aktuell habe Transgourmet bereits um kurz nach 6:00 Uhr geliefert: „Das ist natürlich Bombe: Da hast Du immer frischen Fisch.“
Forellen und Saiblinge aus der Region
Neben Räucherfischplatten bietet der Sonthofener Rewe-Markt seit geraumer Zeit auch Grillfischplatten.
Auf einen dritten Lieferanten weisen gelbe Aufstecker auf mehreren Preisschildern hin. „Regional“ steht in diesem Fall für die Fischzucht Ripfel in Ottobeuren, 60 Kilometer nördlich von Sonthofen. Von der Fischzucht im Oberschwäbischen erhält der Rewe-Markt vor allem frische Regenbogenforellen, Lachsforellen und Saiblinge, die ausgenommen mit Kopf oder als Filet angeboten werden. „Die Kunden greifen auf den Ripfel zurück, weil die Fische in seinen Fließgewässern mehr Raum haben“, erklärt Anton Schmid. Für den Kunden gilt die eine Dreiviertel-Autostunde entfernte Fischzucht als regional. Ein weiteres Argument ist die Frische: gestern nachmittag geschlachtet, wurden die Salmoniden noch am selben Abend angeliefert. Außerdem merke man den Unterschied vom Fleisch und vom Geschmack, sagt Monique Berger. Schließlich habe die Ripfel-Forelle 18 bis 24 Monate Zeit zu wachsen, bevor sie in den Verkauf komme. „Wir besuchen den Ripfel jährlich, erhalten eine Betriebsführung, anschließend gibt es Fischplatten und -brötchen“, berichtet Schmid: „Damit die Mitarbeiterinnen wissen, wo der Fisch herkommt, und Geschichten erzählen können.“
„Wir hatten auch schon Räucherware vom Ripfel. Die ist aber relativ hochpreisig und dann wird es schwierig“, sagt der Gebietsleiter. Neben der zugekauften Räucherware von den eingangs genannten Großlieferanten gibt es an der Rewe-Theke Räucherfisch aus dem eigenen Ofen. „Dann kann man den Preis etwa besser machen und dann funktioniert‘s auch.“ Der Räucherofen ist nicht als Show-Element konzipiert, sondern ein vergleichsweise kleines Modell steht im Vorbereitungsbereich. „Wir nutzen ihn, aber wir machen keine Menge. Show-Öfen sind relativ groß, Du brauchst eine Abluft – das ist alles kompliziert“, begründet Anton Schmid diese Produktionsvariante. So stammt die am Besuchstag in der Theke liegende Räucherware ausschließlich von Transgourmet Seafood.
„Grillplatten Fisch“ und Flammlachs
Auch einige Convenience-Produkte werden direkt in der Abteilung hergestellt, was nicht zuletzt der „Liebe zum Produkt“ geschuldet sei, sagt Doris Lein: „Ich mache viel und gerne selber, muss es ausprobieren und am Kunden testen.“ Das sind beispielsweise Spieße und Pfannen, aber auch Lachsfilets gefüllt mit Tomate und Mozzarella oder Limette, Gurke und Dill. Saisonal gibt es Skrei im Speckmantel.
Neben Räucherfischplatten bietet der Sonthofener Rewe-Markt seit geraumer Zeit auch Grillfischplatten. „Zur Hochzeit der Grill-Saison haben wir einen ‚Grill-Block‘ in der Theke. Manch ein Kunde nimmt den wahr und fragt: Kann ich ‚was bestellen ?‘“ sagt Monique Berger, „so wie man an der Nachbartheke eine Grillplatte Fleisch holen kann, gibt es hier Grillplatten Fisch.“ Gerade Touristen schätzten diesen Service, weil sie keine Gewürze oder ähnliches zukaufen müssten. Eine Aktion, bei der Flammlachs gegart wurde, inspirierte Kunden dazu, die relativ neue Spezialität zuhause selbst zu produzieren: An der Theke bestellen sie ihr Lachsfilet in einer Länge, die zu dem eigens gekauften Flammlachsbrett des Herstellers Finnwerk passt. „Damit kann man zuhause seine Gäste beeindrucken“, weiß Doris Lein.
Neuerdings werden auch eigene Salate hergestellt. Bislang stammten die Fischsalate ausschließlich von der Fischmanufaktur Deutsche See. Jetzt habe man eigene Salatrezepturen schreiben lassen. Dabei durchläuft eine neue Rezeptur bei der Rewe ein offizielles „Zulassungsverfahren“. Zunächst testet die Abteilung drei Monate lang, ob der neue Salat „funktioniert“, also Akzeptanz bei den Kunden findet. Ist entschieden, dass das Produkt dauerhaft eingeführt werden soll, wird offiziell eine Rezeptur geschrieben und von einem für die Rewe arbeitenden externen Analyselabor, der Bilacon in Berlin, beprobt, anhand von Lagertests ein MHD festgelegt. „Dann können wir das nutzen.“ Aktuell neue Salate sind ein Stremellachssalat mit Meerrettich und Schnittlauch und ein Garnelen-Cocktail mit denselben Zutaten.
Veranstaltungen schaffen Kundenbindung
Das Team der Fischabteilung bespielt nicht nur die Theke, sondern baut immer wieder durch Veranstaltungen weitergehende Beziehungen zur Kundschaft auf. So werden in Kooperation mit den örtlichen Landfrauen im Eingangsbereich abendliche Koch- und Infoabende organisiert. Beim jüngsten, auf 25 Teilnehmer ausgelegten Drei-Gänge-Menü gab es als Hauptgang Saibling mit Spargel-Blätterteig-Taschen. Der eher symbolische Beitrag von 5,- Euro geht an den kooperierenden Frauenverband. Im Sommer wird – ebenfalls am Eingang – eine Kinderecke eingerichtet, in der Kleinere malen und „angeln“ können. „Das haben wir mit Kindergartenkindern auch schon draußen auf der Wiese gemacht. Dann gewinnst Du gleichzeitig die Eltern, denn die Kinder sagen: ‚Wir waren beim Rewe, das war ganz toll ...“, formuliert Anton Schmid einen werblichen Hintergedanken.
Eine Doppelfunktion hat die Kooperation mit örtlichen Schulen. Auf Einladung von Anton Schmid erklärten zwei Experten von Transgourmet Seafood Schülern der 7. oder 8. Klasse, auf welchen Wegen der Fisch in die Rewe-Theke gelangt. Dabei wurde den kurz vor ihrem Schulabschluss stehenden Jugendlichen auch der Gesamtmarkt vorgestellt, einschließlich der Ausbildungsmöglichkeiten bei der Rewe. „Das funktioniert auch“, hat Anton Schmid festgestellt: „Wir haben immer wieder von der Schule Lehrlinge, die bei uns eine Ausbildung machen.“ Denn letztendlich ist die Personalgewinnung das A & O: Ein inhabergeführter Rewe-Markt in Kempten verzichtet nach Neubau und Neueröffnung auf seine Fischabteilung – weil er fürchtet, kein Personal für den Fischbereich zu bekommen.
bm
Beste Fischtheke im LEH bis 2000 m2 RegieBetrieb des Jahres 2024