Fischboutique Ribica - Bestes stationäres Fisch-Fachgeschäft 2023
Fischboutique Ribica

Fischboutique Ribica

„Ein Fischladen soll ans Meer entführen“

Nach zehn Jahren als Leiter der Fischabteilung in einem Cash-and-Carry-Markt hat Alen Halilovic im Oktober 2021 den Sprung in die Selbständigkeit gewagt und zusammen mit seiner Familie in Bergisch Gladbach ein Fachgeschäft eröffnet, wie es sich wohl jeder Fischfan in seiner Nachbarschaft wünscht. Frischfisch, TK-Angebot und Beisortiment bestechen durch Auswahl und Qualität.

Vermutlich hat Alen Halilovic nicht an die Filmkomödie „Kleine Fische“ gedacht, als er seiner Fischboutique den Namen Ribica gab. Das Werk aus dem Jahr 2009 beschreibt den Streit zweier Brüder um den Fischladen der Familie. Sie müssen sich erst von der Altlast des väterlichen Erbes befreien, um einen gemeinsamen Neuanfang wagen zu können. Ribica, gesprochen Ribizza, sind in der bosnischen Sprache seiner Heimat die „kleinen Fische“. Familäre Altlasten gibt es bei den Halilovic nicht, im Gegenteil. In dem Familienunternehmen ziehen alle an einem Strang – Tochter Aida, Sohn Mirza und Ehefrau Indira engagieren sich trotz Schul- und Berufsausbildung und eigener Anstellung für die kleine Fischboutique im feinen Bergisch Gladbach.

Exklusive Angebote in Theke, TK-Schrank und Beisortiment

Fischboutique Ribica
Der Kunde muss verführt werden und auch Unbekanntes entdecken. Deshalb wird der Frischfischbereich regelmäßig unterschiedlich aufgebaut, um an den Fragen der Kunden entsprechende Empfehlungen anzuknüpfen.
Klein, aber fein. Deshalb hat Alen Halilovic dem bosnischen Wort Ribica die Bezeichnung Fischboutique vorangestellt. „In einer Boutique bekommt man etwas Besonderes, ein Angebot, das man nicht überall findet“, betont der Fischhändler. In einer Stadt mit 112.000 Einwohnern, einer Kaufkraft von 30.082,21 Euro pro Einwohner und einem Kaufkraftindex von 120,58 möchte Alen Halilovic schon mit dem Namen zeigen, dass er eine exquisite Auswahl anbietet: Schwertfisch, Zackenbarsch, Papageifisch, Mahi Mahi, Weißer Heilbutt, Thunfisch in Sashimi-Qualität, Austern aus verschiedenen Proveniencen, Kaviar in vielerlei Varianten, Schottischer Lachs mit dem Gütesiegel Label Rouge, Irischer Biolachs, Fischsuppen in Gläsern und andere hochpreisige Angebote aus der Bedientheke und dem Tiefkühlschrank finden guten Absatz. Und natürlich findet man in der Fischboutique auch ein sehenswertes Beisortiment von Ölen, Essig, Gewürzen, Salz und vor allem Wein, das kaum einen Wunsch offen lässt. Beim Weinangebot arbeitet Halilovic mit einem Weinfachhandel zusammen, der das Sortiment speziell für den Fachhandel abgestimmt hat. Mit Preisen zwischen 6,50 und 18,90 Euro bewegt sich das Angebot auf einem Niveau, bei dem viele Kunden den zum Fisch passenden Tropfen gleich mitnehmen.

Kaufkraft- und frequenzstarker Standort

Lange musste Halilovic nach einem geeigneten Ladengeschäft suchen, die Bilder, wie sein Laden aussehen sollte, schon lange im Kopf: reduzierter Industrie-Look in Schwarz, Weiß und Blau. Mehr als den Grundriss des Ladengeschäfts, die Kühlzellen und die Laderampe hat Alen Halilovic vom vorherigen Ladeneigentümer nicht übernommen, dafür den kaufkraft- und frequenzstarken Standort. Der Laden liegt direkt an der Durchfahrtsstraße Refraths von Bergisch Gladbach nach Köln, noch dazu bringt eine Ampelanlage den Verkehr regelmäßig zum Stehen. Mehr visuelle Wahrnehmung geht nicht. Mit seiner Vorstellung von der Optik und der Austattung des Ladens hat er verschiedene Ladenbauer angefragt und sich für Aichinger entschieden. Er hat bei den Multispezialisten für Ladenbau und Kühlmöbel „eine Offenheit erlebt, die meinem Naturell entgegenkommt.“ Eine Offenheit, die ihn überzeugt hat, das ihm vorschwebende Material- und Farbkonzept komplett zu ändern, mit den Sinnen den Kunden zu verführen.

„Ein Fischladen darf nicht nach Fisch riechen, aber er soll ans Meer entführen“, sagt der 50-Jährige. Für ihn ist das nicht nur ein olfaktorisches Qualitätsmerkmal, sondern für die Shop-Designer die Gestaltungsvorgabe: ein Tag am Meer. Die sandfarbenen, quadratischen Bodenfliesen zitieren Sand, die mehrfarbigen Schuppenfliesen gehen an der Rückwand in ein türkisfarbenes Meer über. Die Lichtstimmung ist etwas gedämpft, damit ist die mit Deckenspots inszenierte Ware in der Kühltheke umso präsenter. Der Kunde läuft bei seinem Einkauf an der mehr als sieben Meter langen Theke und deren Angebot vorbei, bis er schließlich an der Kasse ankommt. 30 Sorten Frischfisch und Meeresfrüchte, 15 Varianten Räucherfisch, 25 Fischsalate sowie diverse Fischspezialitäten finden sich permanent im Angebot, zu den Feiertagen auch mehr.

Vielfältige Einkaufsquellen

Wenn Alen Halilovic morgens um 9.30 Uhr den Laden aufschließt, dann hat er schon zwei Stunden die Kühltheke bestückt. „Der Kunde muss verführt werden und auch Unbekanntes entdecken“, weiß er. Deshalb postiert er regelmäßig den Frischfisch um, um an Fragen der Kunden auch entsprechende Empfehlungen anzuknüpfen. „Ich habe mindestens immer 30 verschiedene Sorten Frischfisch im Angebot, möchte mich als Spezialist empfehlen und deshalb auch mehr als Dorade, Kabeljau und Lachs verkaufen“, sagt Alen Halilovic. Er hat sich nach 15 Jahren an der Fischtheke Tiefgang in der Beratung angeeignet: Fanggebiete, Fang- und Schonzeiten, Konsistenz des Fleisches und die küchenfertige Zubereitung gehören zum Verkaufsgespräch selbstverständlich dazu.

Auch beim Einkauf profitiert der Fischfachmann von seinen Vorkenntnissen im Cash & Carry-Geschäft und bezieht seine Produkte bei einer Reihe von Vorlieferanten. In Deutschland gehören Atlantic Fish Partners (Haan), Sultan Trade (Berlin), Kanzow (Hamburg) und All Fish (Kiel) dazu. Aus Holland liefern Fix Fisch (Rijnsburg), Adri & Zoon (Yerseke) sowie Het Urker Zalmhuys und Affish (beide Urk). Das mediterrane Sortiment stammt von dem italienischen Großhandel New Sea (Rosolina).

Gastrobelieferung als 2. Standbein

Fischboutique Ribica
Alen Halilovic hat sich nach 15 Jahren an der Fischtheke Tiefgang in der Beratung angeeignet: Fanggebiete, Fang- und Schonzeiten, Konsistenz des Fleisches und die küchenfertige Zubereitung gehören zum Verkaufsgespräch selbstverständlich dazu.
Die große Vielfalt an Lieferanten ist auch darauf zurückzuführen, dass das Fischgeschäft mit seinem Angebot auch eine Art „Schaufenster“ für das integrierte Großhandelsgeschäft darstellt. Durch seine langjährige Tätigkeit im Cash & Carry-Handel hat Halilovic ein Netzwerk an Kontakten in die Gastronomie aufgebaut, das er heute noch pflegt und mit Ware bedient. 30 Prozent vom Umsatz macht das Fachgeschäft mittlerweile mit Profikunden, die die Ware selbst abholen oder beliefert werden. Ziel ist ein gesundes Wachstum im Großhandelsgeschäft, das über den hinteren Gebäudeteil abgewickelt wird, der nicht der Straße zugewandt ist. Dort stehen 50 qm Kühl- und Tiefkühlräume, ausreichend Kommissionier- und Lagerfläche, eine leistungsfähige Eismaschine sowie eine Laderampe bereit. An dieser Stelle profitiert der Laden davon, dass hier vorher jahrzehntelang ein Fleischer ansässig war. Von Dienstag bis Samstag werden im Großhandelsbereich wöchentlich zwischen 30 und 40 Bestellungen abgewickelt, die ein Grundgerüst für ein solides zweites Standbein bilden, das ausgebaut werden kann, wenn man geeignete Mitarbeiter dafür findet. „Ich habe mehr Nachfrage durch die Gastronomie als ich bedienen kann, aber erstmal muss der Laden laufen“, formuliert Halilovic seine Prioritäten. Die Kombination von Ladengeschäft und Großhandelstätigkeit sorgt für einen hohen Warenumschlag, von dem die Qualität der Fische in der Auslage sichtlich profitiert.

Nachhaltigkeit schon beim Einkauf

„Frische Ware, in Mengen, die exakt kalkuliert sind“: Für Alen Halilovic ist das sein Beitrag zu nachhaltigem Handeln. Für den Fischliebhaber ist Fisch nicht nur Ware. „Ich verkaufe in der Schon- und Laichzeit bestimmte Sorten nicht, Schillerlocken gibt es bei mir nicht und meinen Kunden empfehle ich die Maischolle erst im Juni oder Juli zu essen“, erzählt er. Viele der gehandelten Fischprodukte stammen aus ASC- oder MSC-zertifizierter Erzeugung, ohne dass diese Eigenschaften jedoch in der Theke ausgelobt werden. Im Verkaufsgespräch wird hingegen bei entsprechender Gelegenheit auf die nachhaltige Produktion hingewiesen. Eingepackt wird in speziellem Papier – ohne Folie, aber mit aufgedrucktem Firmenlogo. Die Fischsalate werden nicht mehr im Kunststoffbecher verkauft, sondern in einem auslaufsicheren Becher aus Hartpapier – beide Verpackungen sind laut Herstellerangaben kompostierbar.

Auch beim Verkauf von Essen außer Haus achtet man auf Nachhaltigkeit. 60 bis 80 Fischbrötchen können das pro Tag sein sowie einige Portionen Mittagstisch und vor allem Kibbelinge, die – wie das holländische Original – aus Frischfisch mit dem typischen Gewürz hergestellt und einer speziellen Sauce serviert werden. Die hausgemachte Fischsuppe ist beim Essensangebot besonders gefragt. In der Fischboutique wird sie in einem formschönen Topf auf einem Wärmesystem von Aichinger angeboten. Ausgegeben wird diese nur im wiederverwendbaren Pfandsystem von Recup. Mehr als 500 Tassen sind mittlerweile im Umlauf und kehren regelmäßig in das Fischgeschäft zur Wiederauffüllung zurück. „Viele Kunden loben dabei, dass ein Einkauf in unserer Fischboutique ein entspannendes und zugleich interessantes Erlebnis sei, was sich ganz gegenteilig zum normalen stressigen Einkaufsgeschehen verhält, das viele Menschen im Supermarkt haben“, so Halilovic. Das liegt sicherlich nicht zuletzt an der Betreiberfamilie selbst. Fisch zu verkaufen ist kein Beruf, sondern ein Traum. Ich empfinde das nicht als Arbeit, sondern tue das, was ich liebe“, unterstreicht Alen Halilovic zum Abschluss scheint seine Vision durchaus vorstellbar: „Ich möchte hier in der Region zum Fischlieferant Nr. 1 werden – für Privatkunden und Gastronomie.“ nik



Bestes stationäres Fisch-Fachgeschäft des Jahres 2023
Fischboutique Ribica
Dolmanstraße 1-3
51427 Bergisch Gladbach
eMail: info@fischboutique.de
Telefon: 022 04 427 32 66
Adresse auf Karte zeigen