27.10.2020

AWI-Studie: Plastik verfüttert, dennoch kaum Kunststoff im Fischfilet

Die Ergebnisse einer aktuellen Laborstudie deuten an, dass bei Speisefischen, die mit ihrer Nahrung Mikroplastik aufnehmen, diese nur in geringem Umfang im Filet eingelagert werden. Forschende des Alfred-Wegener-Instituts, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI) haben für ein Laborexperiment junge Europäische Wolfsbarsche (Dicentrarchus labrax) 16 Wochen lang mit Pellets aus Fischmehl, Weizenkleie, Vitaminen und Fischöl gefüttert, denen die Wissenschaftler ein Pulver aus Mikroplastikpartikeln beigemischt hatten. Im Laufe des Experiments fraß jeder Wolfsbarsch etwa 163 Millionen dieser mikroskopisch winzigen Kunststoffperlen (Durchmesser: 1 bis 5 Mikrometer). "Obwohl wir die Wolfsbarsche im Vergleich zu natürlichen Verhältnissen einer extrem hohen Mikroplastik-Belastung ausgesetzt haben, fanden sich in ihren Filets am Ende nur 1 bis 2 Partikel pro 5 Gramm Filet", berichtet Dr. Sinem Zeytin-Schüning. Dr. Matthew Slater, Leiter der Arbeitsgruppe Aquakulturforschung am AWI, vermutet, dass es den Fischen anscheinend gelinge, Partikel abzusondern und wieder auszuscheiden, bevor sie im Gewebe eingelagert werden. Die Ergebnisse können allerdings zunächst nur für diesen Speisefisch Entwarnung geben.

Lesen Sie hierzu auch im FischMagazin-Archiv:
12.03.2020   Neue Studie: Wie gelangt Mikroplastik in den Fisch?
04.12.2018   Peru: Vergleichsweise wenig Mikroplastik in Meerestieren
01.11.2018   ASC plant Vorschriften zur Vermeidung von Plastikmüll
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