04.12.2019

Brasilien: Lebensmittelindustrie übt Druck auf Bolsonaro aus

Eine 84 Unternehmen umfassende Gruppe, unter ihnen Lachsproduzenten, Futtermittelhersteller, Lebensmittelfilialisten und weitere Seafood-Produzenten, hat die brasilianische Regierung unter dem Präsidenten Jair Bolsonaro in einem offenen Brief aufgefordert, das seit 2006 geltende "Soja-Moratorium" aufrechtzuerhalten, meldet IntraFish. Das Soja-Moratorium wurde 2006 erstmals von den führenden Sojahändlern in Brasilien beschlossen, um dem Raubbau im Amazonasgebiet Einhalt zu gebieten. Es untersagt den Handel, die Finanzierung und den Erwerb von Soja, das von Regenwaldflächen stammt, die nach Juli 2008 gerodet wurden. Mit dem Schreiben reagieren die Firmen auf eine Initiative brasilianischer Landwirte, das Soja-Moratorium aufzuheben.

Zu den Unterzeichnern gehöre fast die Hälfte des weltweiten Lachszuchtsektors: Grieg Seafood, Cermaq, Leroy, Mowi, Bremnes Seashore, Nordlaks, Nova Sea, Multiexport Foods, Scottish Sea Farms sowie der Futtermittelproduzent Biomar. Unter den LEH-Filialisten auf der Liste finden sich Sainsbury's, Tesco, Marks & Spencer, Waitrose, Morrisons, Aldi sowie Picard Surgelés und Carrefour aus Frankreich. Weitere Produzenten sind Lyons Seafood, die Hilton Food Group und Iceland Seafood Barraclough. "Zwei bemerkenswerte Namen, die auf der Liste fehlen, sind die Futtermittelgiganten Skretting und Cargill", schreibt IntraFish - beide hätten auf Anfragen nicht geantwortet.

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