05.02.2010
Kalter Winter wirbelt Garnelen-Verteilung in der Nordsee durcheinander
Weniger große Garnelen als in den Vorjahren, relativ hohe Fangraten vor Ostfriesland, dafür kaum Vorkommen vor Norddänemark - in diesem Winter ist alles anders. Eine aktuelle Reise des Fischereiforschungschiffs SOLEA hat ein differenziertes Bild der Verteilung der Nordseegarnelen erbracht. Garnelen gehören zu den wirtschaftlich wichtigsten Zielarten der Küstenfischerei in der Nordsee. An insgesamt 121 Stationen ließen die Fischereiforscher ihre Netze zu Wasser und erhielten so ein umfassendes Bild der winterlichen Garnelenverteilung im Bereich der südöstlichen Nordsee. Die höchsten Fänge erzielten sie – entgegen früheren Ergebnissen – küstennah vor Ostfriesland, während in den vorangegangenen überwiegend warmen Wintern hohe Fangraten weiter nördlich vor den Küsten Schleswig-Holsteins und Jütlands zu verzeichnen waren. Auch fiel der Anteil großer, marktfähiger Garnelen in diesem Winter insgesamt relativ gering aus. Fahrtleiter Dr. Thomas Neudecker vom vTI-Institut für Seefischerei in Hamburg vermutet, dass die lang andauernden tiefen Temperaturen dieses Winters dazu geführt haben, dass die Tiere sich in Gegenden mit größeren Wassertiefen außerhalb des regulären Beprobungsgebietes zurückgezogen oder sich einfach tiefer in das Sediment eingegraben haben.
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