04.03.2009

Biblis: Störzucht im Kühlwasser Atomkraftwerks

Auf dem Gelände des südhessischen Kernkraftwerks Biblis werden im warmen Kühlwasser Störe gezüchtet, schreibt der Bergsträsser Anzeiger. In Kooperation mit der Fischzucht Rhönforelle aus Gersfeld, 30 km südöstlich von Fulda, arbeitet Kraftwerksbetreiber RWE an einem auf viele Jahre angelegten Forschungsprojekt. Unweit der großen Kühltürme werden in 14 großen Becken etwa 5.000 Störe gehalten. Die Fische schwimmen in dem Kühlwasser, das das Kraftwerk dem Rhein entnimmt. Dr. Josef Roesch, beim KKW zuständig für wasserrechtliche Belange, erklärt, dass der Wasser-Dampf-Kreislauf und der Primärkreislauf im Reaktorgebäude beide in sich geschlossen seien, so dass die Radioaktivität auf letzteren im Reaktorgebäude beschränkt sei. Udo Groß, Inhaber von Rhönforelle, züchtet gemeinsam mit seinem Bruder seit 15 Jahren Störe. Bereits nach kurzer Versuchszeit hatte er festgestellt, dass seine Fische in dem erwärmten Rheinwasser ein Jahr schneller reifen. Er hoffe, dass der Europäische Stör (Acipenser sturio) möglicherweise schon in zehn Jahren wieder im Rhein schwimme. Groß verkauft nicht den Kaviar der Störe – hierfür müssten die Tiere geschlachtet werden –, sondern befruchtete Eier, die für die Zucht verwendet werden. Ein Großabnehmer sei China.
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