20.06.2016

Kormoranbericht 2015: "Fischereiwirtschaftliche Belastungsgrenze erreicht"

In Mecklenburg-Vorpommern wurden im vergangenen Jahr mit mehr als 14.000 Kormoran-Brutpaaren in insgesamt 17 Brutkolonien in etwa so viele Vögel gezählt wie zuletzt im Rekordjahr 2008. Der Zuwachs gegenüber dem Vorjahr um etwa 15% betraf vor allem die Küstenkolonien, während der Brutbestand im Binnenland seit Mitte der 1990er Jahre nur geringen Schwankungen unterliege, heißt es in dem letzte Woche veröffentlichten 7. Kormoranbericht des Bundeslandes. Mecklenburg-Vorpommerns Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus nimmt den Bestandszuwachs mit Sorge zur Kenntnis: "Mir ist bewusst, dass wir mit derzeit über 14.000 Brutpaaren eine fischereiwirtschaftliche Belastungsgrenze erreicht haben - übrigens auch im Ländervergleich. In Schleswig-Holstein wurden 2015 nur 2.500 Tiere gezählt, womit unser Nachbarland schon auf Platz 2 liegt." Für die großen Fischteichanlagen Boeck und Lewitz seien Ausnahmegenehmigungen erteilt worden, den geschützten Vogel zu dezimieren: 2015 wurden rund 950 Tiere erlegt. Für die Kormoranvergrämung seien in der Förderperiode 2009-2015 rund 370.000 Euro investiert worden, außerdem stünden für die Jahre 2016/17 Haushaltsmittel in Höhe von bis zu 100.000 Euro zur Verfügung, um wirtschaftliche Belastungen insbesondere in Teichwirtschaften zu mildern.

Lesen Sie zum Kormoran auch im FischMagazin-Archiv:
25.08.2014   Deutscher Fischereitag: Nationale Aquakultur und Umsetzung der Fischereipolitik
25.03.2014   Kormoranbericht: 17 Prozent weniger Kormorane in Mecklenburg
04.12.2012   Niedersachsen: Netze gegen Kormorane erstmals auf großem Binnensee
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