03.04.2009

Österreich: Julius Meinl in Haft

In Österreich steht der Name Meinl seit fast 150 Jahren für Qualität bei Kaffee und edlen Lebensmitteln. Die Fischabteilung im Wiener Delikatessengeschäft 'Meinl am Graben' könnte die renommierteste des Landes sein. Zuletzt präsentierte Anfang Februar der Fischzüchter Alexander Quester seine neue Feinkostlinie sowie den ersten Wildsaibling-Shop (in Mariazell) in Meinl's Weinbar. Nun ist Julius Meinl der Fünfte, der das Meinl-Imperium seit 1983 leitete, am Mittwoch wegen des Verdachts auf Anlagebetrug, Untreue und "Provisionsschinderei" verhaftet worden, meldet die Süddeutsche Zeitung. Der Schaden gehe vermutlich in die Milliarden. Gegen Stellung einer Kaution in Höhe von 100 Millionen Euro solle der 49jährige, der einen britischen Pass besitzt, heute jedoch wieder aus der Justizvollzugsanstalt Wien-Josefstadt werden. Meinl, gegründet 1862, war um 1900 der größte Lebensmittelkonzern in Österreich-Ungarn. Als Supermarktkette war das Unternehmen auch in vielen Ländern Mittel- und Osteuropas erfolgreich. Mitte der 1990er Jahre verkaufte Julius Meinl V. die immer weniger lukrativen Supermärkte an den Billa-Mutterkonzern Rewe und Spar. Einzig das Flaggschiff am noblen Wiener Graben blieb in Familienbesitz. Meinl konzentrierte sich auf das Bankgeschäft und ging mit der 1997 gegründeten Immobilien-Gesellschaft Meinl European Land (MEL) an die Börse.
Der Fischmagazin-Newsletter: Hier kostenlos anmelden
Stichworte
FischMagazin
FischMagazin
Kontakt
  • Kontakt Redaktion
  • Kontakt Anzeigen
  • Kontakt Leserservice

Verlag