25.07.2018

Flensburg: Streit um Muschelfischerei in der Förde

Seit eineinhalb Jahren ruht die Miesmuschelfischerei in der Flensburger Förde, doch jetzt ist ein Kompromiss in Sicht. Gut acht Jahre lang hatte dort Royal Frysk mit Sitz im nordfriesischen Emmelsbüll-Horsbüll - eine Tochter des niederländischen Muschelverarbeiters Roem van Yerseke - jährlich 1.500 t Muscheln gefischt, um TK-Muschelfleisch zu produzieren. Doch nachdem Umweltschützer auf die ökologischen Auswirkungen der Fischerei hingewiesen hatten, erhielten die Muschelfischer im März 2017 keine neue Lizenz mehr, berichtet der NDR. Insbesondere Dr. Dennis Barnekow, Biologie-Dozent an der Europa-Universität in Flensburg und Mitglied des Flensburger Naturschutzbeirates, hatte die Nachhaltigkeit der Fischerei in Frage gestellt.

Jetzt sieht ein Entwurf des schleswig-holsteinischen Umweltministeriums vor, die Fischerei innerhalb der kommenden fünf Jahre auf eine reine Saatmuschelfischerei umzustellen. Ein Gutachten stufe die Muschelfischerei im nun geplanten Rahmen als verträglich ein. Barnekow hingegen wirft dieser Studie "methodische Mängel" vor. Joschka Knut, Pressesprecher im Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt, Natur und Digitalisierung (MELUR), teilte mit: "Das Ziel ist es, auch die Fangmenge auf 1.000 Tonnen jährlich zu reduzieren." Mittelfristig solle die Wildmuschelfischerei durch nachhaltige Aquakulturen ersetzt werden.

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