24.05.2018
Norwegen: Immer mehr Lachse verenden
Die Sterblichkeit in norwegischen Lachszuchten wird zunehmend zu einem Problem, das das Fischereiministerium des Landes daher jetzt in den Fokus seiner Arbeit rückt, schreibt das Portal IntraFish. Nach Angaben des Norwegischen Fischereidirektorats betrugen die Verluste im vergangenen Jahr 53 Mio. Lachse - eine Zahl, die "unakzeptabel" sei, meint Fischereiminister Per Sandberg.
Während die Mortalität der Lachse in den ersten 15 Monaten ihres Lebenszyklus' abnehme, habe sich die Sterblichkeit bei großen Fischen 15 Monate nach dem Einsetzen in die Meeresgehege in den Jahren 2010 bis 2016 nahezu verdoppelt. Während in den meisten Gehegen die Mortalität nach 15 Monaten bei unter 12,6% liege, sei in 20% der Käfige nach 15 Monaten jeder fünfte Lachs tot. In einigen läge die Sterblichkeit sogar bei bis zu 50%. Die höchsten Verlustzahlen meldeten der Westen des Landes und die Region nördlich von Hitra und Froya.
Obgleich die genauen Ursachen unklar seien, bestehe Einigkeit, dass die Bekämpfung der Lachslaus eine wichtige Rolle spiele. Das mechanische und thermische Entfernen der Lachslaus von größeren Fischen bedeute für diese ernsthaften Stress, zumal der Fisch schon durch die Erkrankung geschwächt sei. Das Wichtigste für die Branche sei jetzt, zusammenzuarbeiten und Erkenntnisse zu teilen, um eine "best practice", eine optimale Vorgehensweise zu entwickeln, meint Geir Ove Ystmark, Geschäftsführer von Seafood Norway. Deshalb habe Seafood Norway ein eigenes Forum - "Aqua Welfare" - eingerichtet, das im Juni eine erste Zusammenkunft abhalten werde.
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