28.11.2017
Großbritannien: Parlamentarier fordern rechtliche Schritte gegen den MSC
Eine Gruppe führender britischer Parlamentsabgeordneter kritisiert den Marine Stewardship Council (MSC) dafür, dass er eine "teilweise Zertifizierung von Fischereien" erlaube, schreibt das Portal IntraFish. Dabei beziehen sich die drei konservativen MPs Richard Benyon, Zac Goldsmith und James Heappey sowie John McNally, MP der Scottish National Party, auf die anstehende Rezertifizierung für die Thunfischerei der so genannten PNA-Staaten im Pazifischen Ozean. Der Standard erlaube MSC-zertifizierten Fischereien, auf Fangschiffen wahlweise mit als auch ohne Fischlocker (fish aggregating devices - FADs) zu fischen, obgleich die FADs als nicht nachhaltig gelten, kritisiert MP Richard Benyon. Eine Rezertifizierung der Thunfischerei, die The Parties of the Nauru Agreement (PNA) betreiben, würde zulassen, dass Produkte das MSC-Logo tragen dürften, obgleich die PNA auch nichtnachhaltigen Fischfang mit Fischlockern betreibt. Da der MSC eine in Großbritannien registrierte gemeinnützige Organisation sei, müsse die britische Regierung gegen den MSC vorgehen. Auch wenn das Rezertifizierungsverfahren von einem dritten Unternehmen durchgeführt werde, lege der MSC den Standard fest, auf dessen Grundlage die Auditoren arbeiteten. "Die Leute erwarten bei einem Produkt mit MSC-Logo, dass es nachhaltig aus einer ingesamt nachhaltigen Fischerei stammt", meint MP James Heappy und folgert: "Wenn das Label nicht mehr dafür steht, dann können wir der Organisation schlichtweg nicht mehr trauen."
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