10.03.2017
Kreislaufanlagen könnten 2020 schon 150.000 Tonnen produzieren
Schon in drei Jahren könnten aus Kreislaufanlagen (KLA) - derzeit noch eine Nischentechnik - bis zu 150.000 t Fisch kommen, prognostiziert ein Bericht der Investmentbank DNB Markets. Der Analyst Alexander Aukner listet mehr als 20 landgestützte Projekte mit einer geplanten Produktionsmenge von 150.000t im Jahre 2020: "Rund die Hälfte der Projekte will Lachs produzieren, aber 2016 lag die gesamte Erntemenge noch bei nur 7.000 t." Die meisten dieser Farmen liegen in der nördlichen Hemisphäre, in Ländern, die mit der Lachszucht vertraut sind: Skandinavien, Kanada und USA. Derzeit befinden sich die KLA noch in der Nähe der "Kompetenzzentren" für die neue Technologie, doch sollten sie erfolgreich sein, werden sie näher an die Märkte rücken und damit durch Einsparungen beim Transport ihre Wettbewerbsfähigkeit erhöhen. Ein Beispiel sei Atlantic Sapphire, Inhaber von Langsand Laks in Dänemark. Dort werden derzeit 700 t produziert, die Erweiterung auf 2.000 t ist geplant. In Florida hingegen baut Atlantic Sapphire einen Betrieb mit der zehnfachen Kapazität der dänischen Anlage. In einer dritten Phase sollen dort sogar 90.000 t Lachs produziert werden.
"Wir registrieren die wachsende Größe der Projekte im Vergleich zu schon produzierenden Anlagen oder geplanten Farmen," sagt Aukner. Die Volumina in bestehenden landgestützten Farmen liegen meistens im Bereich von 500 bis 1.000 t. Jene Anlagen, die erst in ein paar Jahren in Betrieb gehen sollen, sind größer, typischerweise für 2.000 bis 10.000 t und einige streben sogar 40.000 bis 50.000 t an. Die landgestützte Zucht sei von einigen, etwa von Marine Harvest-Geschäftsführer Alf-Helge Aarskog, als sinnlose Bewegung weg vom Meer kritisiert worden, wo doch die Landfläche das Teure sei. Doch die DNB glaubt, dass die landgestützte Zucht im Erfolgsfalle "größtes Potential besitze, die Zukunft der Lachsfarmindustrie zu beeinflussen". Denn derzeit sieht die Investmentbank zum einen schlechte Wachstumsperspektiven für die traditionelle Zucht, zum anderen ein Potential für nachhaltig hohe Lachspreise und schließlich näherten sich die Kosten landgestützter und traditioneller Farmen an, je besser die KLA-Technik wird und je stärker die biologischen Kosten im Meer steigen. Sollten allerdings die klassische Zucht oder Offshore-Projekte die Wachstumsproblematik lösen, bevor die Zucht an Land sich im Großmaßstab bewiesen hat, würden die Investitionen in letztere schwinden.
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