31.08.2016
EU-Shrimpmarkt: Sehr hohe Preise vor allem für Black Tiger
Der europäische Markt für Warmwassergarnelen ist derzeit unter Druck: bei anhaltend starker Nachfrage führt eine geringe Verfügbarkeit insbesondere von Black Tiger-Garnelen zu hohen Preise. Dieses Fazit zieht das Portal IntraFish nach Gesprächen mit Importeuren. Deren Lagerbestände insbesondere von Ware aus Indien und Bangladesch seien nur noch gering. Für das schwache Angebot sowohl bei Vannamei als auch bei Black Tiger, vor allem aber bei letzteren, macht Heiko Lenk, CEO von
Lenk Frozen Foods Asia, insbesondere die Wetterbedingungen in Asien in der ersten Jahreshälfte verantwortlich. In Vietnam beispielsweise kämpfe die Landwirtschaft mit der schlimmsten Dürre seit Jahrzehnten. Langanhaltende hohe Temperaturen von mehr als 40 ºC in den wichtigsten BT-Produktionsländern Bangladesch und Vietnam hätten beispielsweise zu einer hohen Mortalität bei den Shrimplarven geführt, erklärt Lenk. Entsprechend seien die BT-Preise in den letzten Wochen um mehr als 10% gestiegen. Im Vergleich zu Vannamei kosteten sie bei einigen Sortierungen über 20% mehr.
In Bangladesch hätten Lieferanten mehr Aufträge angenommen, als sie bedienen könnten, sagt Steve Huys, Verkaufsleiter beim belgischen Importeur
Seacorin: "Wir erhalten Absagen für Container, die wir vor zwei oder drei Monaten gekauft haben. Sie verschiffen einfach nicht oder erklären uns: 'Du kannst 1,- bis 1,50 USD - 0,88 bis 1.30 Euro - je Kilo mehr zahlen oder Du bekommst keine Ware.' " Indien habe im Juli massive Bestellungen aus den USA erhalten, während die Shrimp-Produktion etwa auf Vorjahresniveau liege, sagt Lenk. Die Folge: ein Preisanstieg um 5 bis 10%. Möglicherweise wird sich die angespannte Liefersituation auf das Weihnachtsgeschäft auswirken. Denn Ware für das Geschäft zum Jahresende muss im September verschifft werden. Heiko Lenk rechne damit, dass der Markt noch mindestens bis Ende November unter Druck bleibe. Eventuell werde es erst zum Start der neuen Erntesaison 2017 Entspannung geben.
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