31.05.2016
Aal: "Illegaler Aal-Export nach Asien ist 'Europas Elfenbeinhandel'"
In Europa werden mehr Glasaale illegal exportiert als legal gehandelt. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie, die die '
Sustainable Eel Group' (SEG) in den letzten sechs Monaten zum Handel von Glasaalen erstellt hat und heute im Rahmen der internationalen Aal-Konferenz in London im Detail vorstellen wird, teilt die SEG mit. So sei in der Fangsaison 2015/2016 die Anlandung von 214 Mio. Glasaalen gemeldet worden, allerdings könne nur für 98 Mio. Glasaale der legale Verkauf nachverfolgt werden. Die Differenzmenge von 116 Mio. Glasaalen im Wert von rund 50 Mio. USD - ca. 45 Mio. Euro - werde nach Asien, insbesondere nach China ausgeflogen, heißt es in einer Pressemitteilung der SEG.
Da der Europäische Aal im Anhang II des CITES (Convention on International Trade in Endangered Species - Washingtoner Artenschutzabkommen) gelistet ist, darf er weder in die Europäische Union eingeführt noch ausgeführt werden. Die im Jahre 2007 verabschiedete EU-Aal-Verordnung zur Wiederauffüllung des Bestandes des europäischen Aals sieht vor, dass mindestens 60 % der an den europäischen Küsten angelandeten Glasaale für den Besatz in europäischen Binnengewässern zu verwenden sind. Insbesondere spanische und französische Behörden haben zwar immer wieder Glasaale beschlagnahmt und Schmuggler festgenommen. Doch angesichts der Glasaal-Preise von bis zu 1.500 USD/kg (= 3.000 Glasaale) ist es unwahrscheinlich, dass der Schwarzhandel gestoppt werden kann.
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