09.11.2015

Thailand sucht vorsichtshalber nach neuen Märkten

Die thailändische Regierung fährt gegenwärtig eine Doppelstrategie. Während das Land gesetzliche Maßnahmen zur Bekämpfung der illegalen Fischerei und der Zwangsarbeit in der Fischindustrie ergriffen hat, hält die Fischindustrie gleichzeitig nach neuen Märkten Ausschau für den Fall, dass die Europäische Union Anfang 2016 ein Einfuhrverbot verhängen sollte. "Thailand wird sein Bestes geben, um die Angelegenheit zu bereinigen, und es liegt ganz bei EU zu entscheiden, ob die 'Gelbe Karte' wieder zurückgezogen wird", zitiert das Portal IntraFish Thailands Premierminister Gen Prayut. Die neue Fischereipolitik des Landes sieht die Einrichtung von Fischereizonen vor und die Vergabe von Fanglizenzen abhängig von der Schiffsgröße ebenso wie die Verhinderung von grenzüberschreitender illegaler Fischerei und schädlichen Fangmethoden. Ein satellitengestütztes Schiffsüberwachungssystem (VMS), das die Lokalisierung von Schiffen ermöglicht, und ein Hafenüberwachungssystem, das Daten über verwendetes Fanggerät, die gefangenen Fischarten und den Ursprung der Fische erfasst, zählen ebenfalls zu den Maßnahmen. Doch um auch für ein Worst-Case-Scenario gewappnet zu sein, streckt Thailand die Fühler nach neuen Märkten wie Lateinamerika, dem Mittleren Osten und anderen asiatischen Ländern aus. EU-Vertreter, die Thailand zuletzt im Oktober besucht hatten, erkannten zwar die von Regierungsseite unternommenen Fortschritte im Kampf gegen die IUU-Fischerei an, entschieden jedoch, den 'Gelbe Karte'-Status des Landes nicht zu ändern.

Lesen Sie hierzu auch im FischMagazin-Archiv:
02.07.2015   Thailand: Behörden zwingen illegale Flotte in die Häfen
06.05.2015   Thailand: Hafenkontrollen im Kampf gegen illegale Fischerei
15.01.2015   Thailand: Strafgefangene ersetzen Migranten auf Fangschiffen
Der Fischmagazin-Newsletter: Hier kostenlos anmelden
Stichworte
FischMagazin
FischMagazin
Kontakt
  • Kontakt Redaktion
  • Kontakt Anzeigen
  • Kontakt Leserservice

Verlag