12.06.2015
Südafrika: Kap-Seehechtfischerei achtet auf Schutz der Meeresumwelt
Die südafrikanische Fischerei auf den Kap-Seehecht (Merluccius capensis u. paradoxus) ist zum dritten Mal in Folge vom Marine Stewardship Council (MSC) als nachhaltig und gut gemanaged zertifiziert worden. Elf Jahre, nachdem diese demersale Schleppnetzfischerei im Jahre 2004 als erste Kap-Seehechtfischerei weltweit das MSC-Zertifikat erhalten hat, ist sie weiterhin die einzige afrikanische Fischerei, die das blau-weiße Label tragen darf. Die 51 Trawler-Eigner und -Betreiber engagieren sich, zusammengeschlossen im Industrieverband SADSTIA (South African Deep See Trawling Industry Association), in Partnerschaft mit der Universität Kapstadt und dem Südafrikanischen Netzwerk für Umweltüberwachung (SAEON) in einem auf fünf Jahre angelegten Programm, das die Auswirkungen der Trawlfischerei auf den Meeresboden dokumentiert.
Ein unter dem Namen "Karbonkel" bekanntes Fanggebiet auf dem Kontinentalschelf vor Südafrikas Westküste - vor Porth Nolloth 700 Kilometer nördlich von Kapstadt - wird nach seiner Sperrung für die Fischerei über mehrere Jahre im Hinblick auf die Entwicklung des dortigen Ökosystems untersucht. Die Kap-Seehechtfischer konnten außerdem die Zahl der unbeabsichtigt verletzten oder getöteten Albatrosse um 99 Prozent reduzieren. Auch der Beifang von Nicht-Zielfischarten wie Kingklip und Seeteufel wird besser gemanaged als zuvor und unterliegt jetzt strengen Beschränkungen. Die seit jetzt elf Jahren geltende Zertifizierung sei für die Fischerei eine wichtige Errungenschaft, meint Dr. Johann Augustyn, Sekretär der SADSTIA: "Aktuelle Studien haben gezeigt, dass die Gesunderhaltung der Fischerei den Verlust von bis zu 12.000 Arbeitsplätzen in der Fischindustrie verhindert hat und die wachsende Nachfrage insbesondere in Nordeuropa nach zertifiziertem Seafood hat zu einer Ausweitung der Exportmärkte geführt im Wert von jetzt 197 Mio. USD bzw. 174 Mio. Euro."
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