27.05.2015

Sassnitz/Rügen: Angela Merkel tauft neuen Hochseetrawler

Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel taufte gestern einen neuen Trawler der Warnemünder Hochseefischerei, die ROS 777 "Mark". Mit einer Flasche Champagner vollzog Merkel, die auch Bundestagsabgeordnete des Wahlkreises Vorpommern-Rügen ist, in Sassnitz im Beisein von Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus sowie rund 600 weiteren Gästen aus Politik und Fischwirtschaft die Taufe. Das über 90 Meter lange Fangfabrikschiff mit einer Besatzung von 34 Personen ist der erste Schiffsneubau der deutschen Hochseefischereiflotte seit neunzehn Jahren. Die ROS 777 "Mark" wird in erster Linie vor Grönland und in norwegischen Gewässern auf Heilbutt, Rotbarsch, Kabeljau, Schellfisch und Seelachs fischen. Die Bundeskanzlerin lobte in ihrer Rede die Arbeit von EU-Kommission, Rat und Parlament: "Das neue Fischereifahrzeug zeigt, wie wichtig die Anstrengungen der letzten Jahre für eine nachhaltige Nutzung der Fischbestände waren - denn ohne stabile Bestände und Quoten wäre auch der Bau und wirtschaftliche Einsatz eines neuen Schiffes nicht möglich gewesen." Das vollständig aus Mitteln der Reederei finanzierte Fangschiff werde zwei alte Trawler ersetzen, so dass sich die Gesamtkapazität der deutschen Hochseeflotte nicht ändert.

Doch der Neubau trägt neuen Nachhaltigkeitsanforderungen in der Fischerei Rechnung. Eine moderne Antriebstechnik und effiziente technische Einrichtungen für den Bord- und Fischereibetrieb gewährleisten einen besonders niedrigen Treibstoff-, Wärme- und Stromverbrauch. "Durch das neue Fangschiff verringern wir den CO2-Fußabdruck unseres Unternehmens deutlich und machen die Flotte fit für die neuen Fischereiregeln", sagte Dr. Uwe Richter, Geschäftsführer der Warnemünder Hochseefischerei. Sie ist Tochter der Doggerbank-Gruppe aus Bremerhaven, die wiederum zur holländischen Parlevliet & Van der Plas (P&P)-Gruppe gehört. Bis zu 50 Prozent der Fänge des neuen Trawlers werden das Nachhaltigkeitssiegel des MSC tragen. Dank der größeren Tragfähigkeit von 1.274 tdw könne die ROS 777 "Mark" ihre Fänge in Bremerhaven löschen, betont Diederik Parlevliet, Geschäftsführer der P&P-Gruppe: "Kostenaufwändige Hafenaufenthalte für das Zwischenlöschen in Island oder Grönland können so minimiert und eine höhere Wertschöpfung in Deutschland erreicht werden." Mit dem Schiffsnamen "Mark" erinnert die Reederei an den Sohn von Diederik Parlevliet, der Ende 2013 tragisch verunglückte.

Lesen Sie hierzu auch im FischMagazin-Archiv:
27.04.2015   Deutschland: MSC-Siegel für den "Rügenhering"
31.10.2014   Parlevliet & Van der Plas bauen neuen Hochseetrawler
06.01.2014   Bremerhaven: Mark Parlevliet mit 33 Jahren gestorben
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