24.02.2015
Frankreich: Austernzüchter fürchten „Katastrophe“
Frankreichs Austern-Farmer rechnen für das laufende Jahr mit einem weiteren Rückgang ihrer Erntemengen, sagt Bruno Guillaumie, Geschäftsführer der Produzentenvereinigung
Comité National de la Conchyliculture (CNC). Er erwarte eine Produktion von 50.000 bis 55.000 t – bislang waren es 120.000 t, vor einigen Jahren sogar noch 170.000 t: „Derzeit sind wir noch nicht sicher.“ Vieles hänge davon ab, wie sich die Produktion über die Sommermonate entwickeln werde. Geht die Sterblichkeit wieder zurück, hätte die Branche noch eine Chance. „Wenn nicht, wäre das eine Katastrophe“, meint Guillaumie, „dieses Jahr wird entscheidend sein für das Überleben vieler Betriebe.“
Seit Jahren leidet Frankreichs Austern-Produktion unter dem Herpesvirus. Doch während bis vor einigen Jahren nur Jungtiere starben, seien in einigen Zuchtregionen jetzt auch Elterntiere betroffen. Trotz des reduzierten Angebots seien die Preise im vergangenen Jahr nicht gestiegen. Besonders hart treffe dies Lieferanten des LEH, die keine vernünftigen Verträge aushandeln könnten. Züchter, die direkt vermarkten, könnten die Preise eher anheben. Kurz vor dem Abschluss stehe ein Forschungsprojekt des CNC, Austernfamilien mit hoher Widerstandsfähigkeit gegen das Herpesvirus zu züchten. Obgleich man schon 50 bis 80 starke Familien habe entwickeln können, hofft der Verbandsfunktionär, das im März offiziell auslaufende Forschungsprojekt weiterführen zu können.
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