29.11.2014
Garnelenzucht: Förde-Garnelen erhält 180.000 Euro für Forschungsprojekt
Die schleswig-holsteinische Garnelenzucht Förde-Garnelen erhält für ein wissenschaftlich begleitetes Forschungsprojekt für die Verwendung von marinen Mikroalgen als Futtermittel 180.000 Euro aus Mitteln des Landeswirtschaftsministeriums, schreiben die Kieler Nachrichten. Die Summe erhöht sich durch Eigenmittel der Kieler Christian-Albrechts-Universität (CAU) und des Technologieentwicklers
Neomar auf insgesamt 300.000 Euro. Neun Monate lang werden Botaniker, Zoologen und der Züchter untersuchen, inwieweit die in der Ostsee vorkommende Braunalge Nannochloropsis salina - ein Einzeller mit einer Größe von bis zu 5 Mikrometern (µm) - als alternatives Futtermittel für die in Bülk bei Strande gefarmten Vannamei-Garnelen verwendet werden kann. Dort, 19 Kilometer nördlich der Landeshauptstadt Kiel, produziert der gelernte Brunnenbauer Stefan Paasch (33) seit 2009 jährlich derzeit 2,5 Tonnen Garnelen in einer Kreislaufanlage, die für ihre Beheizung auf 30 ºC die Abwärme von der benachbarten Bülker Kläranlage nutzt.
In der Kreislaufanlage wachsen aus Florida/USA importierte zwei bis drei Millimeter kleine Postlarven ohne Antibiotikaeinsatz und Zusatzstoffe in sechs Monaten auf eine Größe von acht bis zehn Zentimetern bzw. ein Marktgewicht von 35 Gramm ab. Derzeit werden sie mit Pellets, Getreide und Erbsen gefüttert. Jetzt produziert Paasch im eigenen Betrieb auch Braunalgen. Die wissenschaftliche Begleitung des Projektes erfolgt durch Prof. Dr. Rüdiger Schulz (Botanisches Institut der CAU), Dr. Kai Lehmann (Zoologisches Institut), der über Flusskrebse promoviert hat, sowie Prof. Dr. Konrad Ott (Philosophisches Seminar der CAU), der die Zucht unter dem Aspekt Tierethik betrachtet. Seine Förde-Garnelen vermarktet Stefan Paasch frisch vor allem an die schleswig-holsteinische Gastronomie, darunter das Strandhotel Glücksburg und das Landhaus Schulze-Hamann (Blunk).
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