25.09.2014
Somalia: Südkoreaner wegen vermeindlicher Schwarzfischerei aufgebracht
Die Behörden Somalias haben vier Trawler aus Südkorea im Hafen von Bosaso festgesetzt, denen illegale Fischerei (IUU-Fischerei) vorgeworfen wird, schreibt das Online-Portal des arabischen Nachrichtensenders Al Jazeera. Die vier Fangschiffe besitzen zwar Fischereilizenzen, sollen jedoch hinsichtlich der Fanggebiete und der Fangmethoden gegen geltendes Recht verstoßen haben. Örtliche Gemeinden werfen ihn beispielsweise vor, gerade einmal 3,2 km vor der Küste der autonomen Region Puntland im Nordosten Somalias zu fischen. Die vier Schiffe - Ixthus 7, Ixthus 8, Ixthus 9 und Baek Yang 37 - landen ihre Fänge im Hafen Salalah von Oman an, um den gefrorenen Fisch im Container vor allem nach Italien, einen Teil auch nach Japan, China, Südkorea und an die Elfenbeinküste zu exportieren. Alle vier Schiffe besitzen eine Exportzulassung für die EU, in die sie nach Angaben von Al Jazeera seit dem Jahre 2006 Fisch im Wert von 40 Mio. USD eingeführt haben sollen. Schon 2011 vermuteten Beobachter der Vereinten Nationen, dass die Schiffe, da diese noch nie von somalischen Piraten angegriffen worden sind, Schutzgelder an somalische Klans zahlen. 2013 drohte die EU-Kommission, die Einfuhr von Fisch südkoreanischer Schiffe zu untersagen, falls das asiatische Land keine Schritte unternehme, die eigene Fangflotte zu beobachten und zu kontrollieren. Berichten zufolge habe Südkorea die Unterzeichnung von Exportlizenzen in die EU vorläufig eingestellt, bis die Situation geklärt sei.
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