19.08.2014
Verbrauchertäuschung: NDR testet Seezungen-Gerichte
Wiedereinmal standen vermeindliche Seezungen-Angebote in der Gastronomie auf dem Prüfstand - mit einem nicht erstaunlichen Resultat: in vielen Restaurants werde "falscher Fisch serviert", schreibt der NDR. In Begleitung des gelernten Kochs Reiner Ahlf hatte ein Team des Norddeutschen Rundfunks sieben Restaurants in Hamburg besucht, in denen Seezunge zu teilweise erstaunlich günstigen Preisen auf der Speisekarte stand. Das Ergebnis: nur in zwei Restaurants wurde tatsächlich Seezunge serviert. Zweimal kam Rotzunge bzw. Atlantikzunge auf den Teller, dreimal wurde Pangasius aufgetischt, ergaben die DNA-Analysen des Bremerhavener Labors
Impetus. Das seien Fälle von Verbrauchertäuschung, kommentiert Silke Schwartau von der Hamburger Verbraucherzentrale und fordert strengere Lebensmittelkontrollen. Der
neunminütige Beitrag der NDR-Reihe "Markt" ist auch aufgrund der Ausreden der Gastronomen sehenswert. "Es liegt ein Versehen in der Küche vor", antwortete einer, ein anderer Wirt erklärte: "Das ist Tiefkühlfisch. Den bekomme ich deutlich günstiger als frische Seezungen." Seezunge aus der Nordsee ist zu erkennen unter anderem am nussigen Aroma und festem Fleisch.
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