01.08.2014

Bremerhaven: Deutsche See widerspricht Greenpeace-Darstellung

In Reaktion auf eine Greenpeace-Demonstration vor dem Hauptsitz von Deutsche See hat die Fischmanufaktur in einer Pressemitteilung "unmissverständlich" betont, dass sie sich "ausdrücklich von den Aktivitäten seitens Kristján Loftsson[s] und seiner Firma Hvalur hf in Bezug auf Walfang" distanziere. "Unser Geschäftsführer Dr. Peter Dill hat unsere Ablehnung des isländischen Walfangs kürzlich in vielen Gesprächen mit isländischen Stakeholdern sowie in einer der wichtigsten politischen Zeitschriften des Landes sehr deutlich zum Ausdruck gebracht", schreibt Andreas Kremer, Leiter Unternehmenskommunikation Deutsche See. So hatte beispielsweise die isländische Wochenzeitung Fréttatíminn den DS-Geschäftsführer im April diesen Jahres zu Wort kommen lassen. Der isländische Geschäftspartner von Deutsche See sei das Unternehmen HB Grandi, das nachweislich keine Wale fange, diese nicht verarbeite und auch in keiner Weise mit Walen oder Walfleisch handele, betont Kremer: "Im Gegenteil: Das Fischereimanagement der Firma HB Grandi ist international vorbildlich und nachhaltig." Kristján Loftsson sei in keiner Weise am operativen Geschäft von HB Grandi beteiligt.

Loftsson und seine Familie sind nach Angaben der Undercurrent News über die Holding Venus, an der sie 77,07 Prozent halten, indirekt zu 14,9 Prozent an HB Grandi beteiligt. Die übrigen Venus-Anteile sind im Besitz der Familie von HB Grandi-CEO Vilhjalmur Vilhjalmsson. Auch das Walfangunternehmen Hvalur, übrigens das einzige auf Island, ist nach Angaben des englischen Portals zu 40,3 Prozent an HB Grandi beteiligt. "Anders als aktuell kolportiert gibt es keine indirekte Querfinanzierung zwischen HB Grandi und Hvalur hf.", schreibt Deutsche See und bedauert, "dass der Ruf von HB Grandi durch die Walfangaktivitäten von Herrn Loftsson in Mitleidenschaft gezogen wird." Diesen Imageschaden hatten isländische Brancheninsider befürchtet, zitierten die Undercurrent News im September 2013 einen nicht genannten Informanten: "Es ist einleuchtend, dass es für ein Unternehmen, das Wildfisch verkauft, riskant ist, dass seine Eigner eng mit dem Walfang verbunden sind." Deutsche See betont, dass man bewusst Produkte handele, die aus isländischen Fischereien und von isländischen Partnern stammen, zumal die Fischerei des Landes immer wieder positiv durch nachhaltiges Fischereimanagement aufgefallen ist. Andreas Kremer: "Eine Verknüpfung des Walfangaspekts mit Konsequenzen für den Handel mit isländischen Fischprodukten sehen wir als unzulässig und der Sache nicht dienlich an."

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01.08.2014   Greenpeace wirft Deutsche See indirekte Walfang-Finanzierung vor
04.11.2010   Island exportiert Walfleisch nach Japan
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