16.04.2014

Hamburg: Fisch Schlüter schließt nach über 80 Jahren

Das Hamburger Traditionsgeschäft Fisch Schlüter wird zum Juli diesen Jahres schließen. Dann geht Inhaber Jürgen-Ulrich Schlüter in Rente und einen Nachfolger habe er nicht gefunden, schreibt das Hamburger Abendblatt. Als "eine Fachhandlung der alten Schule, ohne Schnickschnack, dafür mit viel Wissen über Fisch und guter Beratung" beschreibt Abendblatt-Autorin Juliane Kmieciak das Fischgeschäft am Stellinger Weg 26, im Nordwesten der Hansestadt. Schlüters Tante Käthe hatte die Fischhandlung im Jahre 1933 gegründet, Ende der 1960er Jahre stieg Jürgen-Ulrich Schlüter direkt nach Abschluss der Handelsschule mit ein. "Früher war der Fisch günstiger, die Arbeiter im Stadtteil haben damals für die ganze Familie eingekauft", erinnert er sich, "im Viertel wohnen heute sehr viele Singles, die zwar Fisch einkaufen, aber oftmals eben nur noch ein Stück Lachs." Über die fehlende Nachfolge zeigt Schlüter sich nicht richtig traurig: "Wär' doch nicht besser geworden. Und wer hat heute schon noch Lust auf eine 60-Stunden-Woche und wenig Verdienst." So wie Schlüter sei es vielen ergangen, meint Peter Koch-Bodes, Vorsitzender des Fischfachhandelsverbandes: "In Bremen zum Beispiel gab es nach dem Krieg 153 Geschäfte, heute sind es noch maximal 25. In Hamburg dürfte die Entwicklung ähnlich sein." Ein Blick in das inzwischen digitalisierte Hamburger Adressbuch aus dem Jahre 1949, Rubrik "Fische (frische u. lebende), Einzelhandel" ergibt nach gut zehnminütigem Zählen die Anzahl von 343 Einträgen. "Schlüter, Käthe & Julia, Fischhd., Schwenkestr. 107". finden sich etwa an 267. Stelle.

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