14.03.2014
Nordsee: Fischgemeinschaft hat sich signifikant geändert
Die Fischwelt in der Nordsee hat sich seit Beginn des letzten Jahrhunderts erheblich verändert. Das ist das Ergebnis einer Studie, die eine Forschergruppe des
Thünen-Instituts für Seefischerei in Hamburg jetzt veröffentlicht hat. Die drei Wissenschaftler unter Leitung von Dr. Heino Fock haben anhand von Langzeitdaten den ökologischen Wandel in der südöstlichen Nordsee bis zum Jahre 1902 zurückverfolgt und mit aktuellen Monitoringdaten seit dem Jahre 1990 verglichen, heißt es in einer Pressemitteilung des Instituts. Die Untersuchung ergab, dass sich nicht nur die Alters- und Größenstruktur innerhalb der Fischbestände verändert hat, sondern dass es auch im Artengefüge signifikante Verschiebungen gibt. Im Vergleich zu den 1920er und 30er Jahren hat sich die Kliesche heute als häufigster Fisch im Ökosystem Deutsche Bucht etabliert. Haie und Rochen sind stark zurückgegangen und nur noch in Bereichen mit geringer Fischdichte anzutreffen. Ein Blick in diese Zwischenkriegszeit zeige, dass die Änderungen in den letzten 100 Jahren nicht allein durch Klimaeffekte erklärbar seien: damals änderte sich die Fischartenzusammensetzung bereits signifikant, obwohl klimatisch ähnliche Bedingungen vorlagen wie vor 1910. Das mache die Wirkung anthropogener Einflüsse deutlich.
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