18.02.2014
Archäologie: 20 Millionen Jahre alte Barsche am Frankfurter Opernplatz
Gut erhaltene Fossilien subtropischer Fische haben Archäologen jüngst in einer Baugrube am Frankfurter Opernplatz freigelegt. In der Baustelle eines Luxushotels, das auch mehrere Untergeschosse bekommen soll, wurden in gut zwölf Metern Tiefe 20 Fische unterschiedlicher Größe entdeckt. Die in grauen Tonschichten konservierten Fossilien sind bis zu 30, 40 Zentimeter lang. "Sie sind hervorragend erhalten. Das ist etwas ganz Besonderes", kommentierte Dr. Angela Hampel, Leiterin des Frankfurter Denkmalamtes. Das Alter der Fische kann nach Erfahrungen aus benachbarten Gruben in der Taunusanlage und von der erdgeschichtlichen Wiesbaden-Formation auf 19 Millionen Jahre geschätzt werden.Dr. Nobert Micklich, Geologe und Paläontologe beim Hessischen Landesmuseum, bezeichnete die Exemplare als "Wolfsbarsch", nannte als wissenschaftliche Bezeichnung jedoch gleichzeitig "Morone aequales", laut modernem Etikettierungsgesetz ein Streifenbarsch. Weitere Erkenntnisse dürfen von Untersuchungen durch Wissenschaftler des Naturkundemuseums Senckenberg erwartet werden. Für eine nähere Bestimmung und zur Konservierung werden die Fischfossilien aufwendig präpariert und in Kunstharz "umgebettet".
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