Färöer: Fischer empört über Damanaki-Alleingang im Makrelen-Disput

EU-Fischereikommissarin Maria Damanaki hat in der vergangenen Woche die Färöer-Inseln besucht, um unter anderem nach einer Lösung im Konflikt um die Makrelenfang-Quoten zu suchen. Dabei sprach Damanaki mit Premierminister Kaj Leo Johannesen, mehrmals mit Fischereiminister Jacob Vestergaard sowie mit Mitgliedern des Ausschusses für Außenpolitik im Løgting, dem färingischen Parlament. Unbestätigten Gerüchten zufolge habe sie den Fischern der Färöer einen Quotenanteil von 11,9 Prozent und freien Zugang zu den EU-Gewässern angeboten, schreibt das Portal IntraFish. In einem gestrigen Schreiben des Fischereiministers an Maria Damanaki zitiert er ihren Vorschlag, "dass die Färöer Inseln und Island einen gleichen Anteil an der Makrelenquote" erhalten sollten, und zwar weit unter 15 Prozent - ein Angebot, das Vestergaard ablehnt.

Fischer aus der EU und Norwegen reagierten ärgerlich auf Damanakis Angebot. "Soviel Zugang zu gewähren ist nicht weniger als kriminell", kommentierte der Vorsitzende der Fischervereinigung von Killybegs (Irland), Martin Howley. Äußerungen, die die Fischereikommissarin im Fernsehen der Färöer machte, hätten Stirnrunzeln produziert - etwa, dass die färingischen Fischer "hart für den Aufbau einer Flotte und von Verarbeitungskapazität gearbeitet haben und ihnen jetzt auch erlaubt werden sollte, genug Fisch zu bekommen, um diese zu bewahren". Auch Norwegen sei mit den Angeboten Damanakis nicht glücklich und wolle diese Woche neue eigene Vorschläge präsentieren. Brancheninsider befürchten, dass der Alleingang der EU-Kommissarin dazu führe, dass eine Einigung jetzt nahezu unmöglich geworden sei - es sei denn, alle Seiten würden "zurückrudern".

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