04.12.2013
Eismeergarnelen: Sinkende Mengen, steigende Preise
Die Bestände der Kaltwassergarnele (Pandalus borealis) gehen derzeit weltweit zurück. Das bestätigte Michaela Aschan, Professorin für Fischereibiologie an der Norwegischen Hochschule für Fischereiwissenschaften in Tromsø, auf dem Internationalen Coldwater Prawn Forum Ende November in London, schreibt IntraFish. So sollen die Bestände im Nordatlantik von zuletzt insgesamt rund 283.000 t (2013) auf 247.000 t im Jahre 2014 sinken. Besonders betroffen ist dabei Norwegen, denn die Fänge in der Barentssee, für die eine Quote von 60.000 t besteht, dürften eher bei 10.000 t liegen, prognostiziert die Biologin. Aktuelle Statistiken des Norwegischen Seafood-Rats (NSC) weisen für Norwegens Shrimp-Exporte seit Jahresbeginn einen Einbruch um fast 70 Prozent auf Basis Menge und Wert aus: Zwischen Januar und Oktober 2013 exportierte Norwegen 2.698 t im Wert von 18 Mio. Euro, derweil im selben Zeitraum 2012 noch 8.831 t für 57,5 Mio. Euro ausgeführt worden waren. Da die Preise für norwegische Ware erheblich über jenen für Eismeergarnelen aus Kanada liegen, habe Norwegen schon den traditionell wichtigen britischen Markt verloren, sagt Kristin Steen, Verkaufsleiterin bei
Norway Prawns (Tromsø).
Auch Michaela Aschan konstatiert, dass der Norden Kanadas, insbesondere die Region Neufundland und Labrador, jener Teil des Nordatlantiks sei, wo der Garnelenbestand am größten und vergleichsweise stabilsten sei. Doch auch dort sei das Vorkommen vom Spitzenwert 200.000 t im Jahre 2007 auf inzwischen 140.000 t gesunken. Kanadische Eismeergarnelen sind derzeit entsprechend vergleichsweise preiswert. Nach Angaben von Tor-Edgar Ripman, Verkaufsleiter Schalentiere beim Norges råfisklag, der Verkaufsorganisation norwegischer Fischer, koste die Rohware in Norwegen etwa 0,97 Euro/Pfund (2,14 Euro/kg), während sich die Preise in Neufundland bei 0,51 Euro/Pfund (1,12 Euro/kg) bewegten. Kristin Steen spricht sogar davon, dass Norweger für die Garnelenrohware dreimal mehr zahlten als die Kanadier. Ripman erwartet, dass sich die Situation angesichts noch niedrigerer Fangmengen im Jahre 2014 nicht entspannen werde.
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