30.09.2013

China: Wollhandkrabben-Export aus Deutschland vorerst gescheitert

In China ist sie als hochpreisige Delikatesse geschätzt, in Deutschland bei Fischern als Schädling gehasst: die Chinesische Wollhandkrabbe, um 1912 mit chinesischen Frachtern nach Deutschland eingeschleppt, soll hierzulande jährlich Millionenschäden verursachen. Sinnvoll und vielversprechend klang deshalb die Mitteilung, dass in diesem Sommer über ein chinesisches Online-Portal innerhalb kürzester Zeit rund 300.000 Krabben deutscher Provenienz geordert wurden. "Wilde deutsche Krabben aus der unverschmutzten Elbe" wurden dort angeboten, schrieb die Stuttgarter Zeitung Anfang September - und zwar in unterschiedlichen Zusammenstellungen: sechs Stück, zusammen 750 Gramm und zu gleichen Teilen Männchen und Weibchen, für 25,- Euro oder vier Männchen von 175 Gramm/Stück plus vier Weibchen mit je 115 Gramm für zusammen 48,- Euro. In China sind die Wollhandkrabben insbesondere zum jährlichen Mondfest gefragt. China selbst soll rund 500.000 Tonnen dieser Spezies züchten. Das Geschäft scheiterte am Einfuhrverbot der chinesischen Lebensmittelkontrolle: der Importeur besaß keine Einfuhrgenehmigung. Hans Brauer, einer von zwei Fischern auf dem Nordostseekanal, habe eigene Abnehmer: er verkaufe an einen holländischen Zwischenhändler, der schon ab 100 Kilogramm die Wollhandkrabben abhole und vier Euro je Kilo zahle.

Lesen Sie hierzu auch im FischMagazin-Archiv:
19.08.2011   Hamburg: Wollhandkrabben für die Asia-Märkte
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