16.09.2013
Chile: Seehecht-Fischerei verlässt MSC-Programm
Die chilenische Fischerei auf den Seehecht, seit Jahren durch rückläufige Fangmengen gekennzeichnet, ist im August aus dem Programm des Marine Stewardship Councils (MSC) ausgeschieden, meldet das Portal IntraFish. Angesichts von Fangmengen, die heute nur noch ein Drittel jener 121.200 Tonnen sind, die im Jahre 2001 gefischt wurden, spricht die Industrievereinigung Sonapesca von einer Fischerei "in der Krise". Für 2013 lag die TAC bei 39.400 t, von denen etwa 60 Prozent - 23.640 t - auf die industrielle Fischerei entfallen und er Rest von 15.760 t auf die kleine und Küstenfischerei. Zwischen Januar und August wurden gerade einmal 26.686 t oder 67,7 Prozent der Quote gefischt.
Ernesto Godelman, Präsident der Nichtregierungsorganisation CeDePesca, hält eine weitere Quotenkürzung für möglich. Die ideale Fangquote für 2014 läge bei 25.000 t, er aber rechne mit einer TAC von 30.000 t: "Der Bestand hat sich nicht im gewünschten Umfang erholt." Während in chilenischen Gewässern immer weniger Seehecht vorkomme, sei die Zahl seines Hauptfressfeindes, des Riesenkalmars, erheblich gestiegen. Mit Blick auf den MSC-Ausstieg prognostiziert er, dass es zwei Jahre dauern könnte, bevor sich die Fischerei erneut einer Zertifizierung von unabhängiger dritter Seite unterziehen werde. Chilenischer Seehecht ist eines der wichtigsten Seafood-Produkte des Landes mit einem Exportwert von zuletzt 96,3 Mio. Euro (2012). Ein Drittel davon werde in die USA exportiert und ein weiteres Drittel insgesamt nach Deutschland und Italien.
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